Medientag der Schweizer Leichtathletik, Bern (Photo: Swiss Athletics)
Medientag der Schweizer Leichtathletik, Bern (Photo: Swiss Athletics)

Der Erfolg der Gegenwart bringt die Herausforderungen der Zukunft mit sich

Die Schweizer Leichtathletik steht vor einer weiteren spannenden Saison mit zahlreichen internationalen Highlights. Sowohl an der WM in Budapest wie auch an den Nachwuchs-Grossanlässen hat Swiss Athletics hohe Ambitionen. Am Medientag der Schweizer Leichtathletik in Bern erläuterten die Verbandsverantwortlichen, wie sie den Erfolg der Gegenwart in Zukunft fortsetzen wollen.

Sechs Medaillen an der EM in München (GER) und eine an der WM in Eugene (USA) waren die beeindruckende Ausbeute der Schweizer Teams im letzten Sommer. Mit diesen grossartigen Erfolgen setzten die Schweizer Aushängeschilder die Erfolgsserie der letzten knapp zehn Jahre fort, während denen die Leichtathletik hierzulande – im Nachgang der Heim-EM 2014 in Zürich – einen beeindruckenden Schub erlebte. Denn nicht nur bei den Aktiven, auch im Nachwuchs gewannen die Schweizer Athletinnen und Athleten an internationalen Meisterschaften so viele Medaillen wie nie zuvor und verdeutlichten, wie gross das Talentreservoir hierzulande mittlerweile ist.

Nach einer erfolgreichen Indoorsaison, in der die Schweiz an der Hallen-EM in Istanbul (TUR) dank der Sprinterin Mujinga Kambundji (STB) und den Hürden-Spezialisten Jason Joseph (LC Therwil) und Ditaji Kambundji (STB) zweimal Gold sowie einmal Bronze gewann, gilt der Fokus nun der kurz bevorstehenden Freiluftsaison. Deren internationaler Höhepunkt ist die WM zwischen dem 19. und 27. August in Budapest (HUN). Dort rechnet Swiss Athletics wieder mit einem mehr als 20 Athletinnen und Athleten umfassenden Team, wie Philipp Bandi, Chef Leistungssport von Swiss Athletics, anlässlich des gemeinsamen Medientags der Schweizer Leichtathletik mit Athletissima Lausanne und Weltklasse Zürich im Leichtathletikstadion Wankdorf in Bern erklärte. «Die Spitzenresultate, die wir in den letzten Jahren erzielt haben, sind inspirierend und haben auf beeindruckende Weise verdeutlicht, was für uns Schweizer möglich ist. Es versteht sich von selbst, dass wir nun alles daransetzen, um diesen Weg fortzusetzen.»

Die Athletinnen und Athleten können sich entweder mit einer erfüllten Limite oder via World Ranking für die WM qualifizieren. Hinzu kommt, dass am 1. Juli in den meisten Disziplinen (ausser Langstrecken, Mehrkampf und Staffeln) die Qualifikationsperiode für die Olympischen Spiele 2024 in Paris (FRA) beginnt, weshalb die ab dann erzielten Resultate doppelt wichtig sind.

Hochstehende Meetings in der ganzen Schweiz
Der Wettkampfkalender präsentiert sich für die Schweizer Leichtathletikfans einmal mehr äusserst attraktiv. Mit den Diamond-League-Events Athletissima Lausanne (29./30. Juni) und Weltklasse Zürich (30./31. August) stehen hierzulande zwei der besten Meetings der Welt im Programm. Hinzu kommen die internationalen Meetings in Luzern, Bellinzona, Bern, Genf, La Chaux-de-Fonds und Meilen. Die Schweizer Meisterschaften der Aktiven finden am 29./30. Juli in Bellinzona statt und sind der Abschluss der Qualifikationsperiode für die WM in Budapest. Für die Spezialisten im Berglauf und Trailrunning ist die Offroad-WM vom 6. bis 10. Juni in Innsbruck-Stubai (AUT) der Saisonhöhepunkt.

Talentpool der Swiss Starters Future ist massiv grösser geworden
Auffällig ist, dass viele junge Athletinnen und Athleten in den letzten Jahren via die bewährten Kids-Projekte UBS Kids Cup, Visana Sprint und MILLE GRUYÈRE den Weg an die europäische (Nachwuchs-)Spitze gefunden haben. Bemerkenswert ist ausserdem, dass sich die Zahl der Swiss Starters Future in den letzten acht Jahren verdreifacht hat. Gehörten 2015 noch 55 Talente diesem Nachwuchs-Nationalkader an, sind es 2023 – bei den gleichen Leistungsanforderungen – nicht weniger als 166. Diese erfreuliche Entwicklung ist massgeblich der zumeist ehrenamtlichen Arbeit der Trainerinnen und Trainer in den Vereinen zu verdanken.

Für Swiss Athletics geht es darum, die leistungsstarken Athletinnen und Athleten frühzeitig zu erkennen und zu fördern. «Der massive Zuwachs an Swiss Starters Future ist für uns Chance und Herausforderung zugleich. Wir wollen diese auf ihrem Weg begleiten, wobei es wichtig ist, das Zusammenspiel von Vereinstrainings und den Angeboten in unseren nationalen Leistungszentren zu optimieren», sagt Karin Schnüriger, Chefin Nachwuchs und Ausbildung von Swiss Athletics. «Die Nachwuchs-Grossanlässe wie die in diesem Sommer stattfindende U20-EM und das Olympische Festival der europäischen Jugend sind für unsere Talente optimale Plattformen, um sich auf der internationalen Bühne mit gleichaltriger Konkurrenz zu messen.»

Markus Lehmann, seit Anfang Jahr Geschäftsführer von Swiss Athletics, spricht von einer einzigartigen und herausfordernden Ausgangslage. «Der Erfolg der Gegenwart macht uns viel Freude, bedeutet aber auch eine grosse Verantwortung und bringt sowohl in personeller als auch in finanzieller Hinsicht Verpflichtungen mit sich. Spitzenresultate sind immer eine Momentaufnahme und unsere Aufgabe als Verband ist es, den Erfolg langfristig sicherzustellen. Dazu gehört beispielsweise, dass wir nicht nur in der Spitze professionalisieren, sondern auch die Breite stärken und positive Impulse setzen. Die Vereine an der Basis sind für uns von zentraler Bedeutung, deshalb wollen wir eng mit ihnen zusammenarbeiten und sie weiter unterstützen. Gemeinsam mit unseren Partnern wird es uns gelingen, unseren Erfolgsweg fortzusetzen.»

(fre)