Simon Ehammer hat einmal mehr Schweizer Leichtathletik-Geschichte geschrieben: Beim Diamond-League-Final in Eugene (Oregon, USA) gewann er den Weitsprung mit 8,22 m und konnte sich als erster Schweizer Diamond-League-Sieger feiern lassen. Der Hürdensprinter Jason Joseph wurde in 13,12 Sekunden mit der fünftbesten Zeit seiner Karriere Fünfter.
Simon Ehammer (TV Teufen) sorgte im legendären Hayward Field wieder einmal für eine Sternstunde der Schweizer Leichtathletik. Er siegte mit 8,22 m und strich für diesen Erfolg ein Preisgeld von 30’000 Dollar ein. Eugene bringt dem 23-jährigen Appenzeller Glück. Im Juli 2022 hatte der Mehrkämpfer an den Weltmeisterschaften im Mekka der US-Leichtathletik Bronze im Weitsprung gewonnenen (8,16 m).
In bislang 14 Jahren Diamond League holte sich Ehammer als erster Schweizer einen Diamanten. Tagessiege haben neben dem Appenzeller im Juni dieses Jahres in Oslo (NOR) zuvor auch schon vier Schweizerinnen geschafft.
Der Ostschweizer legte in Eugene im ersten Versuch mit 8,12 m vor. Als der WM-Dritte Tajay Gayle aus Jamaika im vierten Umgang 8,22 m erreichte, konterte der Schweizer umgehend mit exakt derselben Weite. Dank dem besseren zweiten Versuch (8,12) reichte dies zum Sieg.
Vier Sprünge über 8 Meter
Im Gegensatz zu den meisten anderen Disziplinen war der Weitsprung der Männer in Eugene nicht mit den absolut Weltbesten besetzt. Miltiadis Tentoglou, der Weltmeister aus Griechenland, fehlte ebenso wie der WM-Zweite Wayne Pinnock aus Jamaika – die beiden hatten in Ungarn 8,50 m und mehr erreicht. Oder auch der Chinese Wang, der Weltmeister von Eugene 2022, war nicht zugegen. Aber Ehammer muss sich mit seiner Leistung keineswegs verstecken. Der Schweizer Rekordhalter (8,45 m) bewies bei böigen Verhältnissen, dass er zu den Besten gehört. Er überzeugte mit Konstanz jenseits der 8-m-Marke: 8,12, 8,10, 8,06, 8,22 lauten die Marken der ersten vier Versuche.
Jason Joseph mit starker Leistung auf Platz 5
Jason Joseph (LC Therwil) beendet seine bislang beste Saison mit Platz 5 über 110 m Hürden. Der Schweizer erreichte in 13,12 Sekunden einen starken Wert; erst viermal ist er diese Distanz schneller gelaufen. Der Start glückte dem 24-Jährigen nicht optimal, danach machte er aber noch ein paar Ränge gut und kam bis auf sechs Hundertstel an den dreifachen US-Weltmeister Grant Holloway auf Platz 2 heran. Von seinem Schweizer Rekord, den er sieben Tage zuvor in Basel gelaufen war, trennten ihn 5 Hundertstel. Den Sieg holte überlegen der Olympiasieger Hansle Parchment aus Jamaika in der Jahres-Weltbestzeit von 12,93 Sekunden.
(fre/SDA)