Die Jagd auf die Medaillen und Quotenplätze

Zehn Schweizer Leichtathlet*innen sind bei der WM in Paris am Start. In der französischen Hauptstadt geht es vom 8. bis 17. Juli nicht nur um Medaillen, sondern auch um Quotenplätze für die Paralympics. Die Top-4 klassierten Athlet*innen pro Wettkampf sichern ihrer Nation je einen Startplatz für Paris 2024.

Swiss Paralympic hat 10 Athlet*innen für die WM selektioniert. Während Elena Kratter (GGBern) und Philipp Handler (LC Zürich) in den stehenden Kategorien an den Start gehen, werden mit Beat Bösch, Fabian Blum, Catherine Debrunner, Patricia Eachus, Alexandra Helbling, Marcel Hug , Licia Mussinelli  und Manuela Schär acht Rollstuhlsportler*innen aufgeboten.

Hug, Debrunner und Schär als Medaillenanwärter*innen
Allen voran natürlich Marcel Hug. Der vierfache Goldmedaillengewinner der Paralympics 2021 in Tokio hat an Weltmeisterschaften bisher nicht weniger als 23 Medaillen gewonnen. Läuft alles so, wie es sich der 37-Jährige erhofft, kommen in Paris drei weitere hinzu. Im Optimalfall natürlich drei goldene, «aber Priorität hat eine Medaille», sagt Hug, der über 800m, 1500m und 5000m antreten wird – einen Teil der Distanzen also, in denen er Weltrekordhalter ist.

Auch Catherine Debrunner, die Weltmeisterin 2019 und Paralympics-Goldgewinnerin über 400m, und Manuela Schär, die mehrfache Marathon-Weltmeisterin und fünffache Paralympics-Medaillengewinnerin von Tokyo 2020, reisen mit Edelmetall-Ambitionen nach Paris. Zuoberst auf einem Podest stand Schär an einer Bahn-WM bis anhin nicht, mit ihren zwei Goldmedaillen über 400m und 800m zeigte die 38-jährige Luzernerin indes in Tokio, dass sie nach wie vor zu den Besten der Welt gehört.

Elena Kratter will ihren Bronze-Sprung bestätigen
Natürlich sind die Paralympics an dieser WM auch insofern präsent, als die Athlet*innen erstmals die Möglichkeit haben, für ihr Land Quotenplätze zu ergattern. Bis zu 652 Startplätze werden an der WM vergeben. Dazu braucht es eine Rangierung in den Top-4. Diese ist das Minimalziel von Elena Kratter, doch eigentlich strebt die 27-Jährige bei ihrer WM-Premiere nach mehr. Nach ihrer Bronzemedaille im Weitsprung von Tokio schielt Kratter in ihrer Paradedisziplin auch in Paris auf Edelmetall. Mit 5.02m hat die Schwyzerin in dieser Saison bisher die zweitbeste Weite aller Athletinnen geschafft. Insofern überrascht es nicht, stellt ihr Trainer Georg Pfarrwaller die Vermutung auf, dass es mit der Medaille klappen sollte, falls seiner Athletin an der WM eine ähnliche Leistung gelingt. Eine Aussage, die Druck erzeugen könnte. Kratter aber sagt: «Ich setze mich nicht unter Druck. Ich freue mich einfach, dass es bald losgeht.»

Programm & Livestream

(Swiss Paralympic)