Die beiden 400-m-Läufer Ricky Petrucciani und Lionel Spitz sorgten an der EM in München (GER) mit ihrem Einzug in den Final vom Mittwoch für einen Knaller. Der Zehnkämpfer Simon Ehammer liegt auch nach acht Disziplinen deutlich in Führung und damit auf Medaillenkurs.
Ricky Petrucciani (LC Zürich) und Lionel Spitz (Adliswil Track Team) gaben sich nach ihren starken Leistungen in den Vorläufen vom Montag ambitioniert und sprachen beide vom Ziel, in den Final vorzustossen. Keine 20 Stunden später lieferten die beiden, und wie! Petrucciani lief in der ersten Serie in 45,55 Sekunden auf den 2. Platz, womit er sich direkt einen Platz im Endlauf sicherte. In der zweiten Serie wurde Spitz in 45,56 Sekunden Vierter und musste auf dem «Hot Seat» Platz nehmen. Von dort aus verfolgte er die dritte Serie und musste hoffen, als einer von zwei Athleten über die Zeit weiterzukommen. Nach langen Minuten des Wartens hatte Spitz die Gewissheit: Es hat gereicht! Somit stehen am Mittwoch um 21.43 Uhr gleich zwei Schweizer im Final.
Silke Lemmens (LC Zürich) musste in den 400-m-Halbfinals die Stärke ihrer Gegnerinnen neidlos anerkennen. In 53,08 Sekunden wurde die Bronzemedaillengewinnerin der letztjährigen U23-EM in ihrer Serie Siebte.
350 Punkte Vorsprung für Simon Ehammer
Glänzend gelaunt ist auch Simon Ehammer (TV Teufen). Der Appenzeller, der den Zehnkampf mit über 300 Punkten Vorsprung auf seine ersten Verfolger in Angriff nahm, überzeugte über 110 m Hürden mit 13,75 Sekunden. Im Diskuswerfen musste er sich mit 34,92 m begnügen, bevor er im Stabhochsprung – angefeuert vom begeisterten Publikum im Olympiastadion – mit 5,20 m eine persönliche Bestleistung realisierte. Damit kommt er auf ein Zwischentotal von 7202 Punkten. Vor dem Speerwerfen und dem 1500-m-Lauf hat Ehammer nun 350 Punkte (!) Vorsprung auf den Zweitplatzierten Italiener Dario Dester.
Gelingen ihm am Dienstagabend zwei solide Leistungen, kann Simon Ehammer nach der Goldmedaille greifen und seinen im Mai in Götzis (AUT) aufgestellten Schweizer Rekord von 8377 Punkten übertreffen. An der Unterstützung der Schweizer Fans im Stadion wird es garantiert nicht fehlen!
Finley Gaio brilliert im Hürden-Vorlauf
Ein zweiter Schweizer Zehnkämpfer hatte am Dienstagmorgen einen grossen Auftritt. Finley Gaio (SC Liestal) gewann seinen Vorlauf über 110 m Hürden mit persönlicher Bestleistung in 13,46 Sekunden und stellte damit die beste Zeit aller Gestarteten auf. Damit zieht er mit viel Selbstvertrauen in die Halbfinals vom Mittwoch ein. Mathieu Jaquet (LC Frauenfeld) lief es nicht wie gewünscht, er überstand den Cut mit 13,91 Sekunden nicht.
Michael Curti (LC Therwil) erreichte in seinem Vorlauf über 3000 m Steeple in 8:56,46 Minuten Platz 14.
Schweizer Fernsehen berichtet ausführlich
Das Schweizer Fernsehen (SRF, RTS, RSI) berichtet ausführlich über die European Championships in München, wobei die Leichtathletik zu grosser Live-Präsenz kommen wird. Swiss Athletics berichtet wie gewohnt auf der Verbands-Website sowie in den sozialen Medien (Instagram, Facebook, Twitter) umfassend über das Schweizer Team. Bei Athletix.ch gibt es täglich zahlreiche Bilder.
München. EM. Finals. Vorläufe/Qualifikationen. Männer. 400 m. Halbfinals: 6. Ricky Petrucciani (SUI) 45,55. 7. Lionel Spitz (SUI) 45,56. Petrucciani und Spitz im Final. – 110 m Hürden. Vorläufe: 1. Finley Gaio (SUI) 13,46. Gaio im Final. Ferner, ausgeschieden: 18. Mathieu Jaquet (SUI) 13,91. Jason Joseph (SUI) direkt für die Halbfinals qualifiziert. – 3000 m Steeple. Im Vorlauf ausgeschieden: 26. Michael Curti (SUI) 8:56,46. – Frauen. 400 m. Im Halbfinal ausgeschieden: 22. Silke Lemmens (SUI) 53,08.
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(fre)