Weltklasse Zürich im Stadion Letzigrund (Photo: athletix.ch)
Weltklasse Zürich (Photo: athletix.ch)

„Die SRG hat die Spezialisten für so eine komplexe Produktion“

Die No-Billag-Initiative ist eine Gefahr für die internationalen Leichtathletik-Meetings in der Schweiz. Der Co-Direktor Christoph Joho erläutert, warum sich Weltklasse Zürich gegen „No Billag“ positioniert.

Weshalb ist die No-Billag-Initiative für Weltklasse Zürich eine Gefahr?
Die radikale Volksinitiative würde dem Schweizer Radio und Fernsehen sowie zahlreichen privaten Radio- und Fernsehanstalten bereits ab 2019 die finanzielle Grundlage entziehen. Das hätte die unmittelbare Abschaffung von Schweizer Radio und Fernsehen zur Folge. Weltklasse Zürich ist auf eine qualitativ hochstehende Fernsehproduktion und die damit verbundene Berichterstattung in alle Welt angewiesen. Ohne dem Schweizer Fernsehen gingen nicht nur Weltklasse Zürich, sondern dem ganzen Schweizer Sport die wichtigste Verbreitungsplattform verloren. Ohne SRG verschwinden die meisten Sportarten – abgesehen von Fussball und Eishockey – in Nischen.

Warum kann Weltklasse Zürich nur mit der SRG als Partner Weltklasse sein?
Die Verbreitung von Weltklasse Zürich in der ganzen Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus ist die Grundvoraussetzung, dass im Stadion Letzigrund überhaupt jedes Jahr um die begehrten Trophäen der Diamond League gekämpft werden kann. Von dieser Übertragung hängen direkt Einnahmen durch Fernsehrechte und Sponsoring ab. Das Schweizer Fernsehen produziert seit Jahrzehnten die Übertragungen von Weltklasse Zürich. Es hat die Spezialisten, um die komplexe und sehr anspruchsvolle Produktion in höchster Qualität und vollgepackt mit Emotionen zu erstellen, so dass rund 15 Millionen TV-Zuschauer Weltklasse Zürich „at its best“ geniessen können.

Könnte im Fall eines Ja zu „No Billag“ nicht ein anderer Partner die Rolle der SRG übernehmen?
Wenn man nicht mehr auf die Top-Produktion des Schweizer Fernsehens zählen könnte, die weltweit zu den absolut Besten gehört, müsste man diese für viel Geld bei einem privaten Anbieter einkaufen. Finanzielle Mittel, die bis heute in die Förderung der Schweizer Leichtathletik investiert werden konnten, gingen schmerzlich verloren.

Es wäre zudem unwahrscheinlich, dass Weltklasse Zürich künftig noch für alle Schweizerinnen und Schweizer im Free-TV empfangbar wäre. Eine Berichterstattung von Schweizer Leichtathletikevents wie den Schweizer Meisterschaften würde entfallen. Den Schweizer Athletinnen und Athleten entgingen wertvolle Plattformen für ihre eigene Bekanntheit. Aus diesem Grunde sagen wir NEIN zu No-Billag, weil wir weiterhin unsere Schweizer Leichtathletik-Stars am Fernsehen sehen und mit ihnen jubeln möchten.

Im Rahmen einer Interviewserie nehmen vier Persönlichkeiten aus der Schweizer Leichtathletik zur No-Billag-Initiative Stellung. Teil 1: Jacky Delapierre. – Teil 2: Patrick Magyar. – Teil 3: Peter Bohnenblust. – Teil 4: Christoph Joho.

L’intervista in italiano

(swa)