Die 800-m-Läuferin Selina Büchel hat beim Diamond-League-Meeting in Eugene (Oregon, USA) überzeugt. Die 25-jährige Toggenburgerin belegte als beste Europäerin in 1:59,46 Minuten den 5. Rang.
An den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr hatte Büchel den Final als Neunte knapp verpasst. In Eugene starteten die ersten sieben von Rio de Janeiro (BRA), so war es für die zweifache Hallen-Europameisterin quasi ein verspäteter Olympiafinal. Insofern ist die Leistung sehr hoch einzuschätzen. Nach 400 m befand sich Büchel noch ganz hinten im Feld, ehe sie sich bis zur Zielgraden auf den 5. Platz vorkämpfte und diesen verteidigte. Unmittelbar hinter ihr klassierte sich die kanadische Olympia-Vierte Melissa Bishop.
Büchel lief im Freien zum neunten Mal unter zwei Minuten – so früh wie noch nie in einer Saison. Darauf lässt sich aufbauen, ist ihre Planung doch klar auf die Weltmeisterschaften in London (GBR/4. bis 13. August) ausgerichtet. Die bei 2:01,00 fixierte WM-Limite unterbot Büchel bei der ersten Gelegenheit souverän.
Büchel musste sich sich einzig Caster Semenya (RSA/1:57,78), Margaret Wambui (KEN/1:57,88) und Francine Niyonsaba (BDI/1:59,10) – den ersten drei der Olympischen Spiele – sowie der Äthiopierin Habitam Alemu (1:59,19) geschlagen geben.
„Ich bin sehr zufrieden“, sagte sie. „Es ist sehr schön, mit einer Zeit unter zwei Minuten in die Saison zu steigen. Ich fand von Anfang an gut ins Rennen, war selber überrascht, wie gut ich mich fühlte.“ Der Auftritt machte sie umso froher, als sie zuvor noch nie an einem Ort mit neun Stunden Zeitdifferenz gelaufen war. Den Start in Eugene, dem Leichtathletik-Mekka der USA, bezeichnete sie „als Highlight“. Sie habe schon immer mal an dieses Meeting gehen wollen.
Am Pfingstmontag läuft Selina Büchel in Basel über 400 m, ehe sie am 18. Juni in Stockholm (SWE) erneut in der Diamond League antreten wird. (SDA/fre)