Grosser Applaus an der Swiss Athletics Night in Bern: Die Fans und eine Fachjury haben Angelica Moser und Simon Ehammer als Anerkennung ihrer hervorragenden Leistungen in dieser Saison zu den Schweizer Leichtathleten des Jahres 2024 gewählt. Ebenfalls geehrt wurden Lucia Acklin (Youngster), die 4×100-m-Staffel der U20-Frauen (Team) und Florian Clivaz (Trainer).
Die Leichtathletiksaison 2024 bot von der Hallen-WM im März über die EM im Juni bis zu den Olympischen Spielen im August zahlreiche Highlight. Hinzu kommen erfolgreiche Auftritte im Nachwuchs sowie auf der Strasse und im Berglauf/Trailrunning. Dadurch hatten die Fans die Qual der Wahl, als es darum ging, die Schweizer Leichtathletinnen und Leichtathleten des Jahres zu bestimmen. Mehr als 5500 Personen gaben auf den Kanälen von UBS Athletics (Instagram, Facebook, Website) ihre Stimme ab, gleichzeitig fällte eine elfköpfige Fachjury ihr Urteil. Nun ist klar: Die Auszeichnungen in den Hauptkategorien gehen an Angelica Moser (LC Zürich) und Simon Ehammer (TV Teufen). Die Stabhochspringerin und der Mehrkämpfer und Weitspringer wurden wie alle anderen Gewinnerinnen und Gewinner am Samstag an der Swiss Athletics Night im Bierhübeli in Bern bekanntgegeben und geehrt.
Premiere für Europameisterin Angelica Moser
Nach mehreren Auszeichnungen als Youngster des Jahres durfte Angelica Moser erstmals die Trophäe als Athletin des Jahres in Empfang nehmen. Die 27-jährige Andelfingerin, die an Nachwuchs-Grossanlässen nicht weniger als sieben Goldmedaillen gewonnen hat, erlebte mit ihrem Sieg an der EM in Rom (ITA) ein Karriere-Highlight, an der Hallen-WM in Glasgow (GBR) und an den Olympischen Spielen in Paris (FRA) wurde sie jeweils hervorragende Vierte. Hinzu kommen der erste Diamond-League-Sieg in Marrakesch (MAR) und ein Schweizer Rekord in Monaco (4,88 m). Insgesamt sprang Moser im Sommer zehn Mal 4,65 m oder höher, was eine beeindruckende Konstanz auf hohem Niveau ist.
Weltmeister Simon Ehammer zum dritten Mal Athlet des Jahres
Zum dritten Mal nach 2022 und 2020 heisst der Sieger bei den Männern Simon Ehammer. Der 24-jährige Appenzeller brillierte in dieser Saison sowohl als Mehrkämpfer als auch als Weitspringer und stellte Mal für Mal seine Klasse unter Beweis. Im März erkämpfte er sich an der Hallen-WM in Glasgow den Titel im Siebenkampf, wobei er mit 6418 Punkten einen Schweizer Rekord aufstellte. Im Sommer bestätigte er seinen Status als einer der besten Weitspringer der Welt. Bronze an der EM, Platz 4 an den Olympischen Spielen sowie zwei 3. Plätze bei Athletissima Lausanne und Weltklasse Zürich und Platz 2 beim Diamond-League-Final in Brüssel (BEL) sind ein eindrückliches Zeugnis seines aussergewöhnlichen Leistungsvermögens.
Lucia Acklin ist Youngster des Jahres
Bei der Wahl des Youngsters des Jahres ging die Trophäe an die Mehrkämpferin Lucia Acklin (LV Fricktal). Die 18-jährige Aargauerin gewann Ende August an der U20-WM in Lima (PER) mit 5755 Punkten Silber im Siebenkampf. Acklin gewann damit bereits ihre dritte Medaille an einem internationalen Nachwuchs-Grossanlass nach Gold am EYOF 2022 und Silber am EYOF 2023. Sie ist die erste Schweizer Siebenkämpferin, die an einer U20-WM einen Podestplatz erreicht hat, was den Wert ihrer Leistung verdeutlicht. In der ewigen Schweizer U20-Bestenliste liegt die einstige Gewinnerin des UBS Kids Cups nun an vierter Position.
4×100-m-Staffel der U20-Frauen ist das Team des Jahres
Als Team des Jahres wurde zum zweiten Mal in Folge eine Nachwuchsequipe ausgezeichnet. Nach der 4×100-m-Staffel der U20-Männer vor einem Jahr (Gold an der U20-EM), setzte sich diesmal die 4×100-m-Staffel der U20-Frauen (Coach: Aurélie Gutschmidt) durch. Timea Rankl (TV Teufen), Lia Thalmann (KTV Wil), Chloé Rabac (CA Riviera) und Alicia Masini (FSG Alle) lieferten im Final der U20-WM in Lima eine Topleistung ab, stellten in 44,06 Sekunden einen Schweizer U20-Rekord auf und gewannen sensationell die Silbermedaille. Die vier schnellen Frauen schrieben damit nationale Leichtathletikgeschichte, gewannen sie doch die erste Schweizer Staffel-Medaille in der 38-jährigen Geschichte der U20-WM.
Florian Clivaz als Trainer des Jahres geehrt
Der Titel des Trainers des Jahres wird jeweils von der Leistungssport-Kommission von Swiss Athletics bestimmt. Diese Auszeichnung geht diesmal an Florian Clivaz. Der frühere Sprinter ist seit Jahren als Trainer und Athletenmanager tätig – und dies mit durchschlagendem Erfolg. Der 30-jährige Walliser ist insbesondere der persönliche Trainer der Sprinterin Mujinga Kambundji, der Hürdenläuferin Ditaji Kambundji und des Sprinters William Reais. Sie alle standen an der diesjährigen EM in Rom auf dem Podest und schafften in Zusammenarbeit mit Clivaz das, was sich alle Athletinnen und Athleten wünschen: Im entscheidenden Moment die bestmögliche Leistung abzurufen.
Swiss Athletics Award für Marcel Hammel
Der Swiss Athletics Award wird jeweils an Persönlichkeiten vergeben, die sich mit ihrem aussergewöhnlichen Engagement in der Schweizer Leichtathletik einen Namen gemacht haben. Diesmal wurde diese Auszeichnung Marcel Hammel überreicht. Der 82-jährige Oberaargauer stand während Jahrzehnten in zahllosen Stadien als Speaker im Einsatz und führte mit «seiner» LV Langenthal jedes Jahr Wettkämpfe vom Nachwuchs bis zu den Aktiven durch. Hammel begleitete als kompetenter Mann am Mikrofon ganze Generationen von Athletinnen und Athleten durch ihre Karriere und diese schätzten ihn für sein Fachwissen und seine sympathische Art.
Mit Louis Heyer und Raphaël Monachon wurden auch zwei Trainer geehrt, die Swiss Athletics nach langjähriger Tätigkeit verlassen und die die erfolgreiche Entwicklung der Schweizer Leichtathletik in den letzten Jahren massgeblich mitgeprägt haben.
Das Prozedere: Die Athletin, der Athlet, der Youngster und das Team des Jahres 2024 wurden zu je 50 Prozent mittels einer öffentlichen Online-Abstimmung auf den Kanälen von UBS Athletics (Social Media und Website) sowie von einer Fachjury gewählt. Der Fachjury gehörten die Mitglieder der Leistungssport-Kommission von Swiss Athletics, der Präsident, der Geschäftsführer und der Medienverantwortliche des Verbandes an.
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(fre)