Das ist der dritte 4. Platz für das Schweizer Leichtathletik-Team an den Olympischen Spielen in Paris (FRA): Die Siebenkämpferin Annik Kälin zeigte einen sensationellen Wettkampf, stellte mit 6639 Punkten einen Schweizer Rekord auf und wurde mit Platz 4 belohnt.
Annik Kälin (AJ TV Landquart) übertraf ihren vor zwei Jahren bei ihrem Bronze-Gewinn an der EM in München (GER) aufgestellten Schweizer Rekord um satte 124 Punkte. Am Ende reichten die 6639 Zähler indes nicht für olympisches Edelmetall. Zu Bronze fehlten der 24-jährigen Bündnerin 68 Punkte, was das hohe Niveau im Teilnehmerinnenfeld veranschaulicht.
Am Vormittag hatte sich Kälin dank tollen Leistungen im Weitsprung (6,59 m) und mit dem Speer (48,14 m) im Zwischenklassement um drei Positionen verbessert. Vor dem abschliessenden 800-m-Lauf lag sie im 3. Rang und konnte sich gewisse Medaillenhoffnungen machen. Doch die Konkurrenz war nicht weit weg. Nur 5 Punkte Reserve hatte sie auf Noor Vidts aus Belgien, 127 Zähler auf Anna Hall. Sie beide sind erwiesenermassen starke Läuferinnen. Die Amerikanerin war es denn auch, die dem 800-m-Lauf den Stempel aufdrückte und ihn gewann. Vidts belegte Platz 4. Kälin ging das Rennen offensiv an und kam mit persönlicher Bestzeit von 2:11,33 auf Platz 7 ins Ziel. Hall konnte sie in der Endabrechnung hinter sich lassen, Vidts jedoch nicht.
Annik Kälin egalisiert mit ihrem Exploit die Klassierungen der Stabhochspringerin Angelica Moser (LC Zürich) und des Weitspringers Simon Ehammer (TV Teufen), die in Paris ebenfalls Vierte wurden!
Olympiasiegerin wurde – wie schon 2016 in Rio de Janeiro und vor drei Jahren in Tokio – Nafissatou Thiam. Die Belgierin lief direkt vor Kälin ins Ziel und hatte am Ende 36 Punkte mehr auf dem Konto als die Britin Katarina Johnson Thompson, die über die zwei Bahnrunden Zweite wurde.
4×100-m-Frauenstaffel nachträglich disqualifiziert
Die Schweizer 4×100-m-Staffel der Frauen lief im Olympia-Final auf Platz 6, wurde kurz nach dem Rennen aufgrund eines Fehlers bei der letzten Übergabe aber disqualifiziert. Mit einer Zeit von 42,67 Sekunden hätten dem Quartett um Salomé Kora (LC Brühl), Sarah Atcho-Jaquier (Lausanne-Sports), Léonie Pointet (CA Riviera) und Mujinga Kambundji (STB) sieben Zehntel zu Bronze gefehlt. Gold sicherten sich im Regen von Paris wie erwartet die Amerikanerinnen vor Grossbritannien und Deutschland.
Dass sie bereits zum sechsten Mal in Folge seit der WM 2017 in London (GBR) in einem globalen Final (Olympische Spiele und WM) dabei waren, ist für die Schweizerinnen in diesem Moment ein schwacher Trost.
Paris. Olympische Spiele. Freitag (Abendsession). Frauen. Siebenkampf: 4. Annik Kälin (AJ TV Landquart) 6639 (Einzelresultate: 100 m Hürden 12,87, Hoch 1,74 m; Kugel 14,02 m; 200 m 23,88; Weit 6,59 m; Speer 48,14 m; 800 m 2:11,33). – 4×100 m. Disqualifiziert (Wechselfehler): Schweiz (Salomé Kora, Sarah Atcho-Jaquier, Léonie Pointet, Mujinga Kambundji).
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(SDA/fre)