Angelica Moser (Photo: athletix.ch)
Angelica Moser (Photo: athletix.ch)

Angelica Moser wird historische Olympia-Vierte

Die Stabhochspringerin Angelica Moser realisierte in Paris das beste Ergebnis einer Schweizer Leichtathletin an Olympischen Spielen. Als Vierte verpasste sie eine historische Medaille indes ebenso wie Jason Joseph den Final über 110 m Hürden.


Angelica Moser (LC Zürich) übersprang sämtliche Höhen bis 4,80 m jeweils im ersten Versuch. Auf 4,85 m riss die Europameisterin die Latte zweimal, ehe sie auf 4,90 Meter ging. Doch auch diese Höhe meisterte sie nicht. So verpasste die 26-jährige Andelfingerin – wie tags zuvor schon Simon Ehammer im Weitsprung – die erste Schweizer Olympiamedaille in der Leichtathletik seit 1988. Damals hatte der Kugelstosser Werner Günthör in Seoul Bronze erobert.

Moser selbst fügte ihrem beispiellosen Palmarès das erste olympische Diplom hinzu. Gross geworden mit dem UBS Kids Cup, räumte die Schweizer Finalsiegerin von 2012 in den Nachwuchskategorien von den Youth Olympic Games über die U20-Weltmeisterschaften bis zu den U23-Europameisterschaften insgesamt sieben Goldmedaillen ab.

Nach dem EM-Titel im Freien und in der Halle bei den «Grossen», Universiade-Gold sowie einem 5. Platz an der letztjährigen WM schaffte sie nun die beste Klassierung einer Schweizer Leichtathletin in der 128-jährigen Geschichte der Olympischen Spiele (vorher Platz 5 von Ajla Del Ponte über 100 m in Tokio 2021).

Stolz und Enttäuschung nach Traumwettkampf
Vor ihrem ersten Versuch auf 4,85 m war Angelica Moser gemeinsam mit der Amerikanerin Katie Moon die einzige Athletin ohne Fehlversuch und entsprechend auf Goldkurs. Schliesslich setzte Moser nach zwei Fehlversuchen – einer davon war äusserst knapp – alles auf eine Karte. «Ich kann mir gar nichts vorwerfen, ich habe alles probiert», sagte Moser nach der Entscheidung im Interview mit SRF, den Tränen nahe.

Es sei einer der besten Wettkämpfe in ihrem Leben gewesen, ist sie doch nur einmal – beim Schweizer Rekord in Monaco (4,88 m) – höher gesprungen. «Es war leider nicht genug. Das Glück war nicht auf meiner Seite.»

Die einzige Finalistin, welche die 4,90 m übersprang, war Nina Kennedy. Die Australierin sicherte sich nach dem WM-Titel im vergangenen Jahr nun Olympiagold. Silber ging an die Titelverteidigerin Moon, Bronze an die Kanadierin Alysha Newman. Beide kamen über die Höhe von 4,85 m.

Jason Joseph bleibt in den Halbfinals hängen
Wie schon vor drei Jahren in Tokio verpasste Jason Joseph (LC Therwil) auch in Paris über 110 m Hürden den Einzug in den Olympiafinal. Der 25-jährige Baselbieterin klassierte sich in seinem Halbfinal auf Platz 6 und schied als Gesamt-18. aus.

Nach einem soliden Start vermochte Joseph auf der zweiten Hälfte nicht mehr zuzulegen. Mit der Zeit von 13,43 Sekunden blieb der EM-Dritte von Rom über jener Zeit, mit der er seinen Vorlauf gewonnen hatte. Jene 13,26 hätten für die Finalqualifikation gereicht.

«Es war nicht das, was ich zeigen wollte», sagte Joseph nach dem Rennen. Der Halbfinal sei eine Zusammenfassung seiner bisherigen Saison gewesen, resümierte er: «Die Konstanz hat gefehlt.»

Paris. Olympische Spiele. Mittwoch (Abendsession). Männer. 110 m Hürden. Halbfinals. 2. Serie (GW 0,1 m/s): 6. Jason Joseph (LC Therwil) 13,43. Joseph (18.) ausgeschieden.

Frauen. Stabhochsprung. Final: 1. Nina Kennedy (AUS) 4,90. 2. Katie Moon (USA) 4,85. 3. Alysha Newman (CAN) 4,85. 4. Angelica Moser (LC Zürich) 4,80.

Link zu den Resultaten

Link zu den Bildergalerien von Athletix.ch

Link zur Übersicht der Schweizer Leichtathletik-Einsätze

Link zur Website von Swiss Olympic

Link zur Website von SRF Sport

(SDA/sto)