Mujinga Kambundji (Photo: athletix.ch)
Mujinga Kambundji (Photo: athletix.ch)

Kein Schweizer 200-m-Märchen in Paris

An den Europameisterschaften in Rom (ITA) hat die Schweizer 200-m-Fraktion drei Medaillen eingeheimst. An den Olympischen Spielen in Paris (FRA) wird sich das Sportmärchen nicht wiederholen: Europameisterin Mujinga Kambundji verpasste ihren zweiten Olympiafinaleinzug über die halbe Bahnrunde um 27 Hundertstel. Ihre Disziplinkollegen müssen in den Hoffnungslauf.

«Es wurmt mich schon», gesteht die 32-jährige Bernerin, noch immer etwas ausgepumpt vom vierten Rennen innert vier Tagen. Statt der geforderten 22,36 Sekunden wurden es 22,63 – Platz 11 aller Halbfinalistinnen. Die Athletin des STB kam in ihrer Spezialdisziplin nie richtig in Fahrt: «Ich konnte meine Kapazitäten nicht ausschöpfen», bilanzierte sie. In der Kurve habe sie nicht ins Rennen gefunden, aus der Kurve heraus sei sie nicht wie gewohnt geflogen und am Ende sei der Tank leer gewesen.

Die Olympia-Stimmung will sich die Schweizer Sprint-Queen trotzdem nicht verderben lassen. «Wenn es nur ein Final hat sollen sein, dann habe ich mit dem Hunderter den richtigen erwischt», sagt sie.

Nächster Einsatz am Donnerstag mit der Staffel
Auch in Paris erbringt die vierfache Olympiateilnehmerin Leistungen, die man nicht hoch genug einschätzen kann. Kambundji steht 2024 nach dem Double von vor drei Jahren an den Olympischen Spielen in Tokio 2021 und der WM 2022 in Eugene zumindest noch in einem der beiden Sprintfinals. Seit ihrer WM-Bronzemedaille über 200 m in Doha 2019 ist sie in der Weltspitze präsent. Einzig der Sommer 2023 verlief für die Hallen-Welt- und -Europameisterin wegen einer Entzündung der Plantarfaszie mässig.

In Paris spürte Mujinga Kambundji die Doppelbelastung der beiden Einzelsprints. Bereits im 200-m-Vorlauf musste sie beissen. Nun hat sie einen Tag mehr Pause für den Staffel-Einsatz am Donnerstag. Damit es wie in Tokio mit dem Finaleinzug klappt, braucht das Quartett eine frische Nummer eins.

200-m-Sprinter in den Vorläufen geschlagen
Die Vorläufe über 200 m liefen aus Schweizer Sicht ernüchternd. Europameister Timothé Mumenthaler (Stade Genève/20,63), der EM-Dritte William Reais (LC Zürich/20,92) und Felix Svensson (Versoix Athlétisme/20,63) verpassten die Qualifikation für die Halbfinals jeweils deutlich. Ihnen bleibt am Dienstag (12.30 Uhr) der Umweg über die Repechage Round. 

Reais verzichtet allerdings auf einen weiteren Start. Er habe sich im Rennen kraftlos gefühlt und wolle sich nun medizinisch untersuchen lassen, sagte der Olympiahalbfinalist von Tokio. «In meiner aktuellen Verfassung macht ein weiteres Rennen keinen Sinn.»

Paris. Olympische Spiele. Montag (Abendsession). Männer. 200 m. Vorläufe. 1. Serie (RW 0,1 m/s): 5. Felix Svensson (Versoix Athlétisme) 20,54. – 3. Serie (RW 0,1 m/s): 5. Timothé Mumenthaler (Stade Genève) 20,63. – 6. Serie (RW 0,1 m/s): 7. William Reais (LC Zürich) 20,92. Svensson und Mumenthaler in der Repechage Round, Reais verzichtet. 

Frauen. 200 m. Halbfinals. 2. Serie (RW 0,2 m/s): Mujinga Kambundji (STB) 22,55. Kambundji (11.) ausgeschieden.

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(SDA/sto)