Nur vier Tage nach seinem umjubelten Sieg bei Spitzen Leichtathletik Luzern gewann Dominic Lobalu auch das 3000-m-Rennen der Diamond League in London. In 7:27,68 Minuten verbesserte der St. Galler seinen eigenen Schweizer Rekord um sechs Sekunden und begeisterte die über 50’000 Fans im Olympiastadion mit einer weltweiten Saisonbestzeit.
Für den 25-jährigen Ausnahmeläufer des LC Brühl war es der zweite Sieg im Rahmen der Diamond League nach Stockholm 2022 (damals in 7:29,48), aber der erste unter Schweizer Flagge. An den Olympischen Spielen in Paris wird der Europameister (10’000 m) und Europarekordhalter (5 km) für das olympische Flüchtlingsteam starten.
Lobalu hatte bereits an den Europameisterschaften in Rom, wo er neben Gold über 10’000 m auch Bronze über 5000 m errang, seine Endschnelligkeit unter Beweis gestellt. Im Londoner Olympiastadion von 2012 lief er die letzten 400 m deutlich unter 55 Sekunden und entledigte sich all seiner Gegner, zuletzt des US-Meisters Grant Fisher. In der ewigen europäischen Bestenliste, angeführt vom Norweger Jakob Ingebrigtsen (7:23,63), ist Lobalu neu die Nummer 4. Den Meetingrekord von Haile Gebrselelassie (7:29,70) aus dem Jahr 1999 unterbot der Schweizer Rekordläufer um mehr als zwei Sekunden.
Im selben Rennen liess sich Jonas Raess (LC Regensdorf) als 14. eine persönliche Saisonbestleistung (7:40,30) notieren. In Paris wird der Schweizer Hallenrekordhalter wie Dominic Lobalu über 5000 m antreten.
Moser und Sprintstaffel mit letztem Test
Zwei Wochen vor den Olympischen Spielen schaffte Stabhochsprung-Europameisterin Angelica Moser (LC Zürich) 4,65 m, ehe sie auf 4,75 m riss. Für die Diamond-League-Siegerin von Marrakesch (MAR) resultierte diesmal Platz 5. Nur zwei Athletinnen – Weltmeisterin Nina Kennedy (AUS) und Alysha Newman (CAN) – sprangen höher als die Andelfinger Überfliegerin.
Die Schweizer 4×100-m-Frauenstaffel mit Salomé Kora (LC Brühl), Léonie Pointet (CA Riviera), Géraldine Frey (LK Zug) und Emma van Camp (Lausanne-Sports) sprintete auf Platz 6 in der Saisonbestzeit von 42,71 Sekunden. Im EM-Final war das Quartett in einer anderen Besetzung noch schneller gewesen, wurde aber nachträglich disqualifiziert. In Paris wird Mujinga Kambundji (STB) die Nationalstaffel verstärken.
London (GBR). Diamond League. Männer: 3000 m: 1. Dominic Lobalu (LC Brühl) 7:27,68 (SR, vorher Lobalu 7:33,68). 2. Grant Fisher (USA) 7:27,99. 3. Edwin Kurgat (KEN) 7:28,53. Ferner: 14. Jonas Raess (LC Regensdorf) 7:40,30 (SB).
Frauen. Stab: 1. Nina Kennedy (AUS) 4,85. 2. Alysha Newman (CAN) 4,75. 3. Molly Caudery (GBR) 4,65. – Ferner: 5. Angelica Moser (LC Zürich) 4,65. – 4×100 m: 1. Grossbritannien 41,55 (JWB). 2. Frankreich 42,10. 3. Grossbritannien 2 42,46. – Ferner. 6. Schweiz (Kora, Pointet, Frey, van Camp) 42,71.
(SDA/sto)