Tadesse Abraham (LC Uster) und Fabienne Schlumpf (TG Hütten) haben beim Marathon in Berlin (GER) Schweizer Leichtathletikgeschichte geschrieben: Beide verbesserten ihre eigenen Schweizer Rekorde deutlich auf 2:05:10 beziehungsweise 2:25:27 Stunden, Abraham darf sich ausserdem über einen Masters-Weltrekord freuen.
Der 41-jährige Tadesse Abraham klassierte sich in einem historischen Rennen in der deutschen Hauptstadt in einer Zeit von 2:05:10 auf dem 11. Platz. Der Genfer lief damit beinahe eineinhalb Minuten unter seinem bisherigen Schweizer Rekord, den er im April des letzten Jahres in Zürich gelaufen war. Für Abraham war es der erste Marathon, seit er Mitte März in Barcelona (ESP) die Limite für die Olympischen Spiele 2024 in Paris (FRA, 2:08:10) mit 2:06:43 unterboten hat. Der Schweizer teilte sich sein Rennen perfekt ein, die Halbmarathonmarke passierte er plangemäss nach 62:13 Minuten und letztlich gelang es ihm, seine Bestzeit regelrecht zu pulverisieren.
Abrahams Zeit ist auch ein Masters-Weltrekord in der Ü40-Kategorie. Diesen hatte zuvor der äthiopische Weltklasseläufer Kenenisa Bekele inne (2:05:53).
Ein Meilenstein für Fabienne Schlumpf
Fabienne Schlumpf erreichte in Berlin einen neuerlichen Meilenstein in ihrer Karriere. Auch sie teilte sich ihre Kräfte perfekt ein und verbesserte ihren eigenen Landesrekord, den sie 2021 in Belp gelaufen war, um 47 Sekunden. Die 32-jährige Zürcherin, die wie Abraham bewusst auf die WM im August in Budapest (HUN) verzichtet hatte und den Fokus auf den Berlin-Marathon legte, schaffte in einer Zeit von 2:25:27 Stunden die angestrebte Olympialimite (2:26:50) souverän. «Das waren die besten 2:25 Stunden meiner bisherigen Karriere», freute sie sich im Interview mit dem Schweizer Fernsehen. Schlumpf wird am 3. Dezember in Valencia (ESP) ihren nächsten Marathon bestreiten.
Für eine historische Marke sorgte im Rennen der Frauen die Äthiopierin Tigst Assefa. Die 26-Jährige unterbot den bisherigen Weltrekord um mehr als zwei Minuten und überquerte die Ziellinie nach 2:11:52. Bei den Männern siegte wie schon im Vorjahr der Kenianer Eliud Kipchoge. Bei seinem fünften Sieg in Berlin verpasste der 38-Jährige seinen Weltrekord (2:01:09), den er im Vorjahr auf der gleichen Strecke aufgestellt hatte, um gut eineinhalb Minuten.
Berlin (GER). Marathon. Männer: 1. Eliud Kipchoge (KEN) 2:02:42. Ferner: 11. Tadesse Abraham (SUI) 2:05:10 (SR, zuvor Abraham 2:06:38).
Frauen: 1. Tigst Assefa (ETH) 2:11:53 (WR, zuvor Brigid Kosgei 2:14:04). Ferner: 16. Fabienne Schlumpf (SUI) 2:25:27 (SR, bisher Schlumpf 2:26:14).
(SDA/fre)