Angelica Moser (Photo: athletix.ch)
Angelica Moser (Photo: athletix.ch)

Positive WM-Bilanz, hervorragende Perspektiven

Philipp Bandi, der Chef Leistungssport von Swiss Athletics, blickt auf eine gelungene Weltmeisterschaft in Budapest (HUN) zurück und schaut mit viel Zuversicht in die Zukunft. Die Bilanz des jungen Schweizer Teams falle positiv aus, die Perspektiven seien sogar hervorragend, so Bandi.

«Fünf Finalqualifikationen in der Weltsportart Leichtathletik sind für die Schweiz eine gute Ausbeute. Das Positive überwiegt», zieht Philipp Bandi zum Abschluss der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest Bilanz. Der Chef Leistungssport lässt aber auch durchblicken, dass er sich im Vorfeld den einen oder anderen Exploit mehr erhofft hatte: «Die Ansprüche sind in den letzten Jahren mit jedem erfolgreichen Grossanlass gestiegen. Es spricht für die grossen Ambitionen unseres jungen Teams, dass einige von uns nicht restlos zufrieden sind.»

Als Schweizer Highlights hebt Bandi den 5. Platz und die persönliche Bestleistung der Stabhochspringerin Angelica Moser (LC Zürich) sowie die Finalqualifikationen von Hürdensprinterin Ditaji Kambundji (STB) und der 4×100-m-Staffel der Frauen hervor. «Angelica und Ditaji haben einmal mehr am Grossanlass ihre Topleistung abgeliefert. Dass es die Sprintstaffel ohne die Olympiafinalistinnen Mujinga Kambundji und Ajla Del Ponte in den Final geschafft hat, spricht für die beeindruckende Leistungsdichte im Schweizer Frauensprint.» Auch die Finalqualifikation des Hürdensprinters Jason Joseph (LC Therwil), der als erster Schweizer überhaupt einen globalen Männer-Sprintfinal erreicht hat, wertet Bandi als Erfolg. «Mir gefällt aber ebenso, dass Jason noch höhere Ansprüche hat.»

Überhaupt habe die WM in Budapest gezeigt, wie breit das Schweizer Team aufgestellt sei. «Wir hatten mehr Rückschläge als in den letzten Jahren zu verkraften», sagt Bandi. Der krankheitsbedingte Ausfall von Annik Kälin. die Millimeterentscheidung bei Simon Ehammer oder auch die schwierige WM-Vorbereitung von Mujinga Kambundji seien Beispiele dafür. «Wir verfügen unterdessen selbst auf absolutem Weltklasse-Niveau über eine gewisse Breite, um Rückschläge zu kompensieren.»

Junges Team, noch jüngere Leistungsträger
Der Chef Leistungssport von Swiss Athletics hat allen Grund, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Er hebt dabei einen weiteren Aspekt hervor: «Unser Team in Budapest war mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren noch sehr jung, die Finalistinnen und Finalisten sogar noch jünger. Die Perspektiven sind nicht nur für die kommende Saison, sondern bis zu den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles und sogar noch darüber hinaus hervorragend.»

Kommt dazu: Auch der Nachwuchs überzeugte diesen Sommer: Insgesamt 12 Medaillen gewann die Schweiz an den vergangenen U20- und U23-Europameisterschaften, darunter einen vollständigen Medaillensatz in den Staffelbewerben. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Voraussetzungen für weitere erfolgreiche Grossanlass-Auftritte der Schweizer Leichtathletinnen und Leichtathleten ausgezeichnet sind.

Nicht auf den Erfolgen ausruhen
Philipp Bandi ist es allerdings wichtig zu betonen, dass die anhaltend positive Entwicklung keineswegs bedeutet, dass Swiss Athletics und die ganze Schweizer Leichtathletik-Bewegung sich nun zurücklehnen könne. «Wir sind alle sehr gefordert – sogar mehr denn je», so Bandi. Um den vielversprechenden Nachwuchs an die Weltspitze zu führen, benötigen wir mehr Trainerinnen und Trainer, die ihre Athletinnen und Athleten tagsüber betreuen können. «Die Professionalisierung im Trainerbereich ist ein entscheidender Faktor, um den Erfolg langfristig zu sichern.»

Die Professionalisierung im Spitzenbereich müsse dabei Hand in Hand mit der Stärkung der grösstenteils ehrenamtlichen Basisarbeit der Vereine gehen. Eine zentrale Rolle in diesem Prozess bilden die Trainingsangebote an den nationalen Leistungszentren, welche die Vereinsangebote ergänzen und die Klubs dank der vereinsübergreifenden Trainingsangebote für Spitzenathleten entlasten sollen, sagt Philipp Bandi. «Wir arbeiten derzeit intensiv an der Optimierung und am Ausbau unserer nationalen Leistungszentren. Sie sind der Ort, wo wir die Kräfte bündeln und die Professionalisierung vorantreiben können.»

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(swa)