Am letzten Tag der WM in Eugene (USA) standen sechs Schweizer Athletinnen im Einsatz: Ditaji Kambundji (persönliche Bestzeit 12,70) und Noemi Zbären (persönliche Saisonbestzeit 12,94) überzeugten über 100 m Hürden, die 4×400-m-Frauenstaffel lief auf den 8. Platz.
Ditaji Kambundji (STB) verliess die WM-Bühne in Eugene mit einem Strahlen im Gesicht. Die 20-jährige Bernerin war in ihrem Halbfinal Teil des schnellsten Rennens der Geschichte, stellte doch die Nigerianerin Tobi Amusan in 12,12 Sekunden völlig unerwartet einen Weltrekord auf. Bei optimaler Windunterstützung von 0,9 m/s lief Kambundji als Sechste ins Ziel und realisierte in 12,70 Sekunden eine persönliche Bestleistung. «Die Bedingungen waren top und der Lauf hat sich sehr gut angefühlt», sagte sie. «Ich freue mich sehr, dass nun eine solche Zeit herausgekommen ist.»
Die U20-Europameisterin war damit 7 Hundertstel schneller als beim CITIUS-Meeting Mitte Juni in Bern. In der Schweizer Allzeit-Bestenliste reihte sie sich an zweiter Stelle ein. Einzig Lisa Urech (12,62) war über diese Distanz jemals schneller. Nach einem nicht zufriedenstellenden Vorlauf (13,12) und einer ultraknappen Halbfinalqualifikation über die Zeit zeigte Kambundji im Halbfinal eine starke Reaktion, so dass sie der EM Mitte August in München (GER) nun voller Zuversicht entgegenblicken kann.
Noemi Zbären mit Saisonbestzeit
Ein Strahlen im Gesicht hatte auch Noemi Zbären (SK Langnau), die im dritten Halbfinal ran musste. Auf der Aussenbahn 8 laufend wurde sie in 12,94 Sekunden gestoppt, womit sie in ihrem Lauf Siebte wurde. Mit dieser Zeit blieb sie zum vierten Mal in diesem Jahr unter der 13-Sekunden-Marke und verbesserte ihren Saisonbestwert um 2 Hundertstel. «Ich wäre gerne noch einen Tick schneller gelaufen, aber mit einer solchen Zeit darf ich mich sicher nicht beklagen», sagte die 28-jährige Langnauerin.
Zbären ist in diesem Jahr so schnell wie letztmals 2015 (!), als sie an der WM in Beijing (CHN) mit Platz 6 für die beste Schweizer Klassierung sorgte. Nach von Verletzungssorgen geprägten Jahren kämpfte sie sich nun auf eindrückliche Weise zurück, brillierte schon in der Halle mit einer persönlichen Bestzeit über 60 m Hürden und überzeugt nun auch unter freiem Himmel mit einer bemerkenswerten Konstanz. Die erfolgreiche WM wird ihr nun im Hinblick auf die EM viel Zuversicht mit auf den Weg geben.
4×400-m-Staffel auf Platz 8
Silke Lemmens (LC Zürich), Julia Niederberger (LA Nidwalden), Annina Fahr (LAC TV Unterstrass) und Yasmin Giger (LC Zürich) hatten sich am Samstag mit einem grossartigen Auftritt im Vorlauf einen Startplatz im 4×400-m-Final gesichert. In diesem zeigten die vier Athletinnen eine weitere couragierte Leistung und erreichten in 3:27,81 Minuten den 8. Platz. Damit steigerten sie sich gegenüber dem Vorlauf um nicht weniger als 1,30 Sekunden. Das nächste grosse Ziel des Teams von Coach Peter Haas ist die EM in München.
Fotos des Schweizer Team bei Athletix.ch
Zahlreiche Bilder der Schweizer Athletinnen und Athleten an der WM in Eugene gibt es auf der Website von Athletix.ch, dem Fotopartner von Swiss Athletics. Weitere Bilder und Videos zum Schweizer Team gibt es auf den Social-Media-Kanälen von Swiss Athletics (Instagram, Facebook und Twitter).
Eugene (USA). WM. Frauen. 100 m Hürden. Halbfinals. 1. Serie (RW 0,9 m/s): 1. Tobi Amusan (NGR) 12,12 (Weltrekord). Ferner: 6. Ditaji Kambundji (SUI) 12,70. 3. Serie (RW 0,3 m/s): 1. Britany Anderson (JAM) 12,31. Ferner: 7. Noemi Zbären (SUI) 12,94. – 4×400 m: 1. USA 3:17,79. Ferner: 8. Schweiz (Silke Lemmens, Julia Niederberger, Annina Fahr, Yasmin Giger) 3:27,81.
Ludwigshafen (GER). Männer. 400 m Hürden: 1. Joshua Abuaku (GER) 49,97. 2. Kariem Hussein (SUI) 50,24.
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(fre)