Im letzten Jahr gewann der Stabhochsprung-Trainer Boris Zengaffinen die von Swiss Athletics veranstaltete Challenge #shareyourtraining. Damit verdiente sich der Walliser einen Weiterbildungsgutschein, welchen er nun im Rahmen einer Hospitation beim französischen Trainer Philippe d’Encausse einlösen durfte.
Die Trainerbildung ist für Swiss Athletics ein wichtiges Anliegen. Zentral ist dabei auch der Erfahrungsaustausch, bei welchem alle, die Leichtathletiktrainings leiten, voneinander profitieren können. Aus diesem Grund hat Swiss Athletics im vergangenen Jahr die Challenge #shareyourtraining ins Leben gerufen. Als die Trainingsmöglichkeiten aufgrund der Pandemiemassnahmen eingeschränkt waren, wurden die Trainingsgruppen des Landes und ihre Trainerinnen und Trainer dazu aufgerufen, mit einem Video einen Einblick in ihr Training zu gewähren und dieses mit dem Hashtag #shareyourtraining in den sozialen Medien zu teilen. Ziel der Initiative war es, dass sich die Trainingsleitenden in der ganzen Schweiz durch diese Videos Inspiration für die eigene Lektionsgestaltung holen und so von den Ideen und Erfahrungen der anderen profitieren können.
CS 13 Etoiles sammelte die meisten Likes
Über den Sieg der Challenge durfte sich die Stabhochsprung-Trainingsgruppe des Vereins CS 13 Etoiles mit ihrem Trainer Boris Zengaffinen freuen. Der ehemalige Stabhochspringer und ausgebildete Trainer Spitzensport gewährte einen spannenden Einblick in das Training mit seiner Gruppe und sammelte mit seinem Video die meisten Likes auf Instagram, welche den Sieg der Challenge einbrachten. Der Verein CS 13 Etoiles gewann eine Prämie von 1000 Franken in die Vereinskasse, ihr Trainer erhielt einen Gutschein für eine Weiterbildung im Wert von 2000 Franken.
Einblicke ins Training bei Philippe d’Encausse
Diesen Gutschein durfte Zengaffinen nun im Rahmen einer Hospitation des französischen Stabhochsprung-Trainers Philippe d’Encausse verwenden. Der bekannteste Name in der Trainingsgruppe des Erfolgscoachs ist Renaud Lavillenie, der mit seiner Sammlung an internationalen Medaillen und seinem – damals noch Weltrekord bedeutenden – Sprung über 6,16 m seit Jahren eine prägende Figur der Stabhochsprung-Szene ist. In Clermont-Ferrand (FRA) besuchte der Schweizer Trainer die Gruppe von d’Encausse zusammen mit zwei von ihm trainierten Athleten, Valentin Imsand und Justin Fournier (CS 13 Étoiles), die im Sommer 2021 an der U20-EM in Tallinn (EST) erste internationale Erfahrungen sammelten und die Schweizer U18-Allzeitbestleistung in der vergangenen Saison abwechslungsweise in die Höhe schraubten.
Während vier Tagen konnte der Walliser Boris Zengaffinen die Expertise des 54-jährigen Franzosen beobachten. Trainiert wurde zwei Mal pro Tag, wobei sich d’Encausse viel Zeit für seinen Schweizer Besuch genommen hat. «Der Austausch war super, wir wurden direkt in die Gruppe aufgenommen und fühlten uns wie in einer grossen Familie», schwärmte Zengaffinen nach seiner Hospitation in Clermont-Ferrand. Der Schwerpunkt in den Trainings lag aus technischer Sicht auf dem Anlauf und Absprung. «Für mein eigenes Training habe ich mitgenommen, in den kommenden Monaten den Fokus auf die Anlauf-Geschwindigkeit, das druckvolle Abstossen vom Boden und den hohen Körperschwerpunkt beim Anlauf sowie beim Absprung zu setzen», erklärt er. Die Chancen stehen gut, dass Boris Zengaffinen mit seinen Athleten auch in Zukunft wieder nach Frankreich fahren wird, um vom Erfahrungsaustausch mit der Trainingsgruppe von Philippe d’Encausse zu profitieren.
(eig)