Athletissima Lausanne ging im ausverkauften Stade Olympique de la Pontaise vor 12 800 begeisterten Fans über die Bühne. Bei den Frauen sorgte die 4×100-m-Staffel, die 100-m-Sprinterinnen Ajla Del Ponte und Mujinga Kambundji sowie die Hürdenläuferin Lea Sprunger für die emotionalen Höhepunkte. Hier die Zusammenfassung der Leistungen der Schweizer Frauen:
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100 m
An den Olympischen Spielen in Tokio (JAP) schrieben Ajla Del Ponte (US Ascona) und Mujinga Kambundji (STB) mit ihrer Qualifikation für den 100-m-Final Schweizer Sportgeschichte. In Lausanne kommt es zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Schweizerinnen, die beide hervorragend gut in Form sind, seit Olympia. Im von der Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Price in 10,60 Sekunden gewonnenen Rennen laufen die beiden Schweizerinnen einmal mehr sensationelle Zeiten: Del Ponte wird in 10,97 Sekunden Sechste und bleibt dabei lediglich 7 Hundertstel über ihrem Schweizer Rekord. Es ist dies bereits ihre vierte Zeit unter 11 Sekunden. Kambundji wird in 11,01 Siebte und stellt ebenfalls eine Konstanz auf sehr hohem Niveau unter Beweis.
Im Vorprogramm stehen zwei 100-m-Serien der Frauen im Programm. Die beste Zeit läuft Salomé Kora (LC Brühl) in hervorragenden 11,12 Sekunden, doch leider ist der Rückenwind bei ihrem Lauf mit 2,7 m/s irregulär. In der ersten Serie siegt Melissa Gutschmidt (Lausanne-Sports) in 11,37 Sekunden. Damit verbessert die Bronzemedaillengewinnerin der U20-WM in Nairobi (KEN) ihren eigenen Schweizer U20-Rekord um 10 Hundertstel.
200 m
Am Berner CITIUS-Meeting stellte Léonie Pointet (CA Riviera) am letzten Samstag persönliche Bestzeiten über 100 und 200 m auf. Mit diesen Leistungen verdiente sich die U23-EM-Teilnehmerin einen Startplatz bei Athletissima. In sehr guten 23,49 Sekunden erreicht sie Platz 6 (Rückenwind 2,5 m/s).
400 m
Rachel Pellaud (FSG Bassecourt) erlebt die beste Saison ihrer bisherigen Karriere. An den Olympischen Spielen gehörte sie der 4×400-m-Staffel an, die in 3:25,90 Minuten mit einem Schweizer Rekord brillierte, vor knapp zwei Wochen verbesserte sie ihre persönliche Bestzeit in La Chaux-de-Fonds auf 52,19 Sekunden. Bei ihrer Premiere im Hauptprogramm von Athletissima wird sie in 53,52 Sekunden Achte.
Im Vorprogramm sind Yasmin Giger und Silke Lemmens (beide LC Zürich) die schnellsten Schweizerinnen. Die beiden Bronzemedaillengewinnerinnen der U23-EM (Lemmens über 400 m, Giger über 400 m Hürden) werden in 53,39 Sekunden gestoppt.
800 m
Sechs Schweizerinnen sind im international zusammengesetzten Feld dabei. Die schnellste von ihnen ist Lore Hoffmann (ATHLE.ch). Die Olympia-Halbfinalistin lässt sich von der tollen Atmosphäre im Stadion zu einer Topleistung anspornen und sichert sich dank einem starken Endspurt hinter der Britin Ellie Baker (2:00,45) den 2. Platz. Hoffmanns Zeit: 2:01,06 Minuten; das ist ihr fünftbester Wert in diesem Sommer.
1500 m
Traditionsgemäss findet bei Athletissima ein Nachwuchsrennen über 1500 m statt. In diesem setzt sich Sophie Baumann (STB/4:31,68) durch.
100 m Hürden
Im Hürdensprint kommen sieben Schweizerinnen zu einem attraktiven Auftritt auf der grossen Bühne. Den Sieg schnappt sich Kim Flattich (LC Zürich) in 13,68 Sekunden (Rückenwind 2,6 m/s).
400 m Hürden
Athletissima Lausanne ist die drittletzte Station auf der Abschiedstour von Lea Sprunger (COVA Nyon). Die Europameisterin wird bei ihrem Heimmeeting vom Publikum frenetisch gefeiert und lässt sich von der Ambiance zu einer Topleistung tragen. In 54,75 Sekunden läuft erneut eine starke Zeit und wird Fünfte. Nur achtmal ist sie in ihrer Karriere schneller gelaufen, zweimal davon in diesem Jahr. Entsprechend gross ist Sprungers Freude im Ziel: «Auf der Zielgeraden konnte ich noch einmal diese super Ambiance von Athletissima geniessen. Ihr habt mich heute getragen und während meiner gesagten Karriere», bedankt sie sich beim Lausanner Publikum. Nun folgen noch die Rennen bei Weltklasse Zürich (9. September) und an der Galà dei Castelli in Bellinzona (14. September).
Weit
Keine Schweizerin ist in diesem Jahr weiter gesprungen als Daniela Schlatter (TV Länggasse). Die Bernerin, die eine persönliche Bestweite von 6,51 m ausweist, darf in Lausanne erstmals in der Diamond League ran. Bei wechselnden Windverhältnissen läuft er Schlatter nicht nach Wunsch: Sie springt zweimal 6,01 m weit und wird Achte.
4×100 m
Vor genau zehn Jahren lancierte Swiss Athletics das Projekt der 4×100-m-Frauenstaffel. Bei Athletissima 2011 verblüffte das Team (Mujinga Kambundji, Jacqueline Gasser, Clélia Reuse, Lea Sprunger) mit einem Schweizer Rekord (43,90) und der überraschenden Qualifikation für die WM in Daegu (KOR). Dank ihrer Erfolge wurde die Staffel zu einem Flaggschiff der Schweizer Leichtathletik. Stets unterstützt vom Verbandspartner UBS, stellten die Schweizerinnen zahlreiche Schweizer Rekorde auf – den aktuellen Bestwert liefen Riccarda Dietsche, Ajla Del Ponte, Mujinga Kambundji und Salomé Kora im Vorlauf an den Olympischen Spielen in Tokio (42,05). In der identischen Zusammensetzung liefern sie auch in Lausanne eine starke Leistung ab und werden in 42,47 Sekunden hinter Grossbritannien (42,44) Zweite.
Lea Sprunger läuft mit ihrem «Team Lea» in 44,14 Sekunden auf Platz 4 und darf sich danach vom Publikum und ihren Mitstreiterinnen feiern lassen. Ein schöner Schlusspunkt eines grossartigen Meetings, das alle Beteiligten endlich wieder einmal grosse Emotionen in einem vollen Stadion erleben liess.
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(fre)