Am zweiten Tag der Schweizer Meisterschaften in Basel gab es bei den Frauen mehrere Exploits. Lea Sprunger gewann den 200-m-Lauf überlegen, Lore Hoffmann entschied das 800-m-Duell gegen Selina Büchel für sich, mit persönlichen Bestleistungen überzeugten die Stabhochspringerin Angelica Moser und die Hürdensprinterin Ditaji Kambundji.
200 m
Die Hürden-Europameisterin Lea Sprunger (COVA Nyon) tritt als grosse Favoritin an und gibt sich keine Blösse. Nach einem souveränen Vorlaufsieg ist sie auch im Final klar die schnellste Läuferin. In 23,08 Sekunden stellt sie die viertbeste Zeit ihrer Karriere auf und gewinnt zum zweiten Mal nach 2016 Gold über 200 m. Ihren nächsten Einsatz hat Sprunger am kommenden Dienstag an der Galà dei Castelli in Bellinzona, wo sie über die 400 m Hürden antritt. Zweite und Dritte werden Cornelia Halbheer (LV Winterthur/23,52) und Nadja Zurlinden (LV Langenthal/23,85).
400 m
Hinter der nicht titelberechtigten Litauerin Agne Serksniené (LC Zürich/51,84) nutzt Silke Lemmens (LC Zürich) den Final für eine Machtdemonstration. In 53,10 Sekunden ist sie klar die schnellste Schweizerin, verbessert ihre persönliche Bestzeit um 33 Hundertstel und darf sich über ihre erste Goldmedaille an einer SM freuen. Der zweitplatzierten Rachel Pellaud (FSG Bassecourt/54,43) nimmt sie mehr als 1 Sekunde ab. Den 3. Platz sichert sich Veronica Vancardo (TSV Düdingen/54,72).
800 m
In den letzten Wochen zeigten sowohl Selina Büchel (KTV Bütschwil) als auch Lore Hoffmann (ATHLE.ch) sehr gute Leistungen. Im SM-Final kommt es zum ersten Direktduell dieser Saison zwischen den beiden Läuferinnen. In einem packenden Finish setzt sich Hoffmann, die nach der ersten Runde noch an zweitletzter Position lag, in 2:08,73 Minuten durch – 3 Hundertstel vor Büchel, die sich im spannendsten Endspurt des Wochenendes knapp geschlagen geben muss. Die Bronzemedaille schnappt sich Selina Fehler (LC Regensdorf) in 2:10,09.
1500 m
Drei Athletinnen gehen zusammen auf die letzte Runde und machen die Medaillen unter sich aus. Dem Antritt von Fabienne Schlumpf (TG Hütten) vermag keine der Gegnerinnen etwas entgegenzusetzen. In 4:14,29 Minuten läuft sie mit persönlicher Bestzeit als souveräne Siegerin ein und kann nach Gold über 5000 m am Freitagabend ihr zweites Gold des Wochenendes bejubeln. Ihre Vereinskollegin Chiara Scherrer wird in 4:16,75 Zweite, die U20-Europameisterin Delia Sclabas (Gerbersport) erreicht in 4:19,05 den 3. Platz.
100 m Hürden
Im Hürdensprint zeichnete sich ein spannendes Finalrennen ab: Ditaji Kambundji (STB) legt einen unwiderstehlichen Lauf auf die Bahn und zieht diesen sauber durch. In 13,07 Sekunden gewinnt sie nicht nur überlegen den Titel, sie verbessert ihre persönliche Bestzeit aus dem Vorlauf um 25 Hundertstel und bleibt lediglich 3 Hundertstel über dem Schweizer U20-Rekord von Noemi Zbären. Damit ist sie aktuell die Nummer 1 bei den U20 in Europa und die Nummer 2 auf der Welt. Selina von Jackowski (Old Boys Basel/13,48) läuft auf ihrer Heimanlage auf den Silberplatz, Dritte wird Daniela Kyburz (LAC TV Unterstrass/13,56).
400 m Hürden
Yasmin Giger (LC Zürich) startet als Favoritin zum Final und lässt nichts anbrennen. Die Läuferin, die an Nachwuchs-Grossanlässen schon zahlreiche Medaillen gewonnen hat, zeigt einen sauberen Lauf und läuft nach 56,78 Sekunden als Siegerin ein. Damit verteidigt sie ihren im Vorjahr gewonnenen Titel mit Erfolg. Silber und Bronze gewinnen Annina Fahr (LAC TV Unterstrass/57,82) und Oksana Aeschbacher (STB/58,16).
Hoch
Die SM in ihrem Heimstadion Schützenmatte ist für Salome Lang (Old Boys Basel) der Höhepunkt dieser kurzen Saison. Die Lokalmatadorin stellt ihre gute Form unter Beweis und realisiert mit 1,88 m eine Schweizer Saisonbestleistung – sie verbessert ihren bisherigen Bestwert um 1 cm und muss erst auf 1,90 m die Segel streichen. Damit gewinnt sie überlegen ihr fünftes Freiluft-Gold. Auf dem Podest wird sie von Marithé Engondo (Lausanne-Sports/1,82 m) und Deborah Vomsattel (GG Bern/1,76 m) flankiert.
Stab
Keine Schweizerin springt aktuell so hoch wie Angelica Moser (LC Zürich). Zehn Tage, nachdem sie beim City-Event von Athletissima mit 4,64 m eine persönliche Outdoor-Bestleistung aufgestellt hat, gewinnt sie ihren vierten SM-Titel in Serie. Diesmal mit einer Siegeshöhe von 4,66 m, womit sie so hoch springt wie nie zuvor (Hallen-PB 4,65 m) – ein toller Exploit zum richtigen Zeitpunkt. Die aufstrebende Andrina Hodel (LC Frauenfeld) springt mit 4,35 m zu Silber, die Bronzemedaille sichert sich die Einheimische Lea Bachmann (Old Boys Basel, die mit 4,35 m ihre persönliche Bestleistung egalisiert.
Weit
Der Weitsprung-Wettbewerb ist eine klare Sache für Annik Kälin (AJ TV Landquart). Die Mehrkämpferin fliegt in ihrem besten Versuch 6,49 m weit, womit sie ihren zweiten Weitsprung-Titel bei den Aktiven gewinnt und bis auf 7 cm an ihren persönlichen Bestwert herankommt. Hinter ihr liegen mehrere Athletinnen nahe beisammen. Silber sichert sich Emma Piffaretti (US Ascona) mit 6,22 m, die 1 cm weiter springt als die Schweizer Rekordhalterin Irene Pusterla (VIGOR Ligornetto) im sechsten Versuch.
Hammer
Nicole Zihlmann (LC Luzern) macht auf der Hammeranlage des Stadions Schützenmatte das Dutzend voll. Die nationale Rekordhalterin wirft den 4-kg-Hammer 65,61 m weit, womit sie überlegen ihren 12. Titel gewinnt und eine nationale Saisonbestleistung realisiert. Silber sichert sich Lydia Wehrli (GG Bern) mit 56,99 m, die bronzene Auszeichnung geht an Angela Peter (LC Zürich/53,27).
Speer
Zweiter Wettkampf, zweite Medaille für Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron): Der Bronzemedaille im Kugelstossen lässt die Schweizer Rekordhalterin den Sieg im Speerwerfen folgen. Ein Wurf auf 47,83 m reicht der U23-Europameisterin im Siebenkampf, um sich ihren dritten Speer-Titel in Folge zu holen. Die Entscheidung ist jedoch denkbar knapp, liegt doch Melanie Richard (LV Langenthal) mit 47,44 m nur gerade 39 cm zurück. Elodie Jakob (US Yverdon) wird mit 45,64 m Dritte.
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(fre)