Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron) lanciert am Mittwoch und Donnerstag an den Weltmeisterschaften in Doha (QAT) einen Angriff auf ihren Schweizer Rekord im Siebenkampf. Die 21-jährige Luzernerin orientiert sich an den 6391 Punkten aus dem Vorjahr. Die Top Ten liegen drin.
2018 gelang der Schweizer Rekord zum Saisonende. Wieso soll es 2019 anders sein? Die Bedingungen im Stadion werden hervorragend sein. Auch die seltsam anmutenden Wettkampfzeiten – der abschliessende 800-m-Lauf beispielsweise findet um Mitternacht Ortszeit statt – sollten Ruckstuhl nicht aus dem Konzept bringen. In der Schweiz verlegte sie ihr Training in die Abendstunden. Einzig der ständige Wechsel von klimatisierten Räumen und Bussen in die unausstehliche Hitze rund ums Stadion hin zu den angenehmen Temperaturen im Stadion liess sich nicht simulieren.
«Ich gehe immer positiv gestimmt in den Wettkampf»
Der Siebenkampf offeriert sieben Chancen und sieben Gefahren. Das Wort Zitterdisziplin mag die U23-Europameisterin nicht in den Mund nehmen. „Ich gehe immer positiv gestimmt in den Wettkampf. Nie gelingen alle Disziplinen perfekt. Aber man erhält immer die Chance, dies zu kompensieren.“ Im Hochsprung steht die Athletin des STV Altbüron allerdings unter spezieller Beobachtung. Den Anlauf verkürzte sie auf Anraten der Trainer von 12 auf 7 Schritte, die Fehleranfälligkeit soll dadurch geringer werden. „Ich ziehe dieses Muster in Doha auf jeden Fall durch. Ich muss diese Umstellung im Wettkampf testen. Im Olympiajahr 2020 ist es dann zu spät.“
Ruckstuhl hat ihren Wohnsitz nach Brügg bei Biel verlegt. Dies verkürzt die Reisezeiten zu den Trainings nach Luzern, Bern und Magglingen. Die Gesamtleitung ihres Trainings verantwortet der ehemalige Speerwerfer Terry McHugh, für die Sprung- und Krafteinheiten folgt sie dem Rat von Adrian Rothenbühler und im Hürdenbereich hilft Raphaël Monachon mit. Neben dem Sport arbeitet die Siebenkämpferin als Teilzeitangestellte im kaufmännischen Bereich.
Für Rothenbühler liegt bei Ruckstuhl insbesondere im Bereich der Schnelligkeit Potenzial brach. Eine Steigerung – diese kann nicht von heute auf morgen erzwungen werden – würde sich unmittelbar auf den Hürdensprint, den 200-m-Lauf und den Weitsprung positiv auswirken. Und auch im 800-m-Lauf erachtet er dereinst eine Zeit unter 2:10 Minuten für realistisch. Im Speerwerfen hingegen hält Ruckstuhl mit 58,31 m bereits einen weiteren Schweizer Freiluft-Rekord bei der Elite.
Live im Schweizer Fernsehen
Das Schweizer Fernsehen berichtet täglich umfangreich über das Schweizer Team an der WM. Die Wettkämpfe werden von SRF, RTS und RSI live übertragen. Beim SRF stehen die frühere Siebenkämpferin Ellen Sprunger und der ehemalige Marathon-Europameister Viktor Röthlin als Experten im Einsatz.
Swiss Athletics berichtet auch in den sozialen Medien (Facebook, Instagram und Twitter) über die WM.
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(SDA)