Lea Sprunger (Photo: athletix.ch)
Lea Sprunger (Photo: athletix.ch)

Lea Sprunger und die Crux mit dem Schrittmuster

Die Europameisterin Lea Sprunger (COVA Nyon) stand vor zwei Jahren in London (GBR) im WM-Final über 400 m Hürden. Um auch in Doha (QAT) im Endlauf zu stehen, muss nun auch diese Saison endlich das Schrittmuster passen.

Die Westschweizerin kann auf dem Papier für diesen Sommer noch keine Topzeit vorweisen. Die Marke von 55 Sekunden hat sie noch nicht durchbrochen. Dabei hatte Sprunger im März an den Hallen-Europameisterschaften in Glasgow (GBR) Gold über 400 m flach geholt. Manch einer dachte, dass nun bald der Schweizer Hürdenrekord von Anita Protti (54,25), aufgestellt anlässlich der Weltmeisterschaften 1991 in Tokio (JAP), fallen würde. Doch Sprunger kam nie an ihre Bestzeit von 54,29 Sekunden heran.

Gleichwohl: Das Potenzial schimmerte durch. Die ersten 320 m bei Weltklasse Zürich waren Weltklasse, danach passte das Schrittmuster nicht mehr, die Zehntel gingen gleich reihenweise verloren. „Lea fehlt das Selbstvertrauen, auch die letzte Hürde im 15er-Schritt zu nehmen“, erklärte ihr Trainer Laurent Meuwly. „Physisch wäre sie bereit. Sie ist sehr schnell“, fügte er an.

«Hürde für Hürde sauber nehmen»
Sprunger kann sich selber nicht recht erklären, weshalb sie am Ende des Rennens in der Übersäuerung vom geplanten Schrittmuster abkommt. Denn sie ist auf der Zielgeraden noch nicht komplett leer. Nach der letzten Hürde beschleunigt sie nochmals. Für die Vorrunde vom Dienstagabend im Khalifa-Stadion hat sich die Europameisterin folgenden Schlachtplan zurechtgelegt: „Zwischen den ersten drei Hürden richtig beschleunigen, dann von vier bis sechs möglichst ohne Energieverlust gleiten, ab der Sieben, wenn der Wechsel von 14 auf 15 Schritte folgt, Hürde für Hürde sauber nehmen.“

Der Weg der Westschweizerin auf das europäische Top-Niveau war ein langer. Meuwly betreut die 29-Jährige seit deren 17. Lebensjahr. Nach dem Ende als Mehrkämpferin entwickelte er mit ihr zuerst die Grundschnelligkeit über 200 m – den Schweizer Rekord entriss ihr Mujinga Kambundji erst in diesem Sommer. Als Sprunger dann 2015 zu den 400 m Hürden wechselte, war sie physisch schon dermassen stark, dass sie nur noch die technischen und taktischen Komponenten lernen musste. 2016 gewann sei bereits EM-Bronze, 2017 stand sie im WM-Final, und im August 2018 folgte mit dem EM-Gold in Berlin (GER) der bisherige Höhepunkt.

Am Dienstag beginnt für sie das Abenteuer WM Doha!

Live im Schweizer Fernsehen
Das Schweizer Fernsehen berichtet täglich umfangreich über das Schweizer Team an der WM. Die Wettkämpfe werden von SRF, RTS und RSI live übertragen. Beim SRF stehen die frühere Siebenkämpferin Ellen Sprunger und der ehemalige Marathon-Europameister Viktor Röthlin als Experten im Einsatz.

Swiss Athletics berichtet auch in den sozialen Medien (Facebook, Instagram und Twitter) über die WM.

Link zu den Resultaten

Link zum Zeitplan mit den Schweizer Einsätzen

Link zur Bildergalerie von athletix.ch

(SDA)