Der Auftakt zu den Weltmeisterschaften in Doha (QAT) glückte der Schweizer Delegation nicht nach Wunsch. Aus dem Septett vom Freitagabend brillierte einzig die Stabhochspringerin Angelica Moser (LC Zürich), die sich für den Final vom Sonntag qualifizierte.
Die 21-jährige Angelica Moser steht im Wüstenstaat zum ersten Mal in einem WM-Final. „Mein bislang bester Wettkampf in dieser Saison“, betonte die Züricherin, deren Saisonbestmarke bei 4,56 m lag. Nach einem Fehlversuch überquerte die U23-Europameisterin die Qualifikationshöhe von 4,60 m. Die eigene Bestmarke im Freien beträgt 4,61 m, diesen Wert kann sie am Sonntagabend im Final angreifen. Nicht weniger als 17 Athletinnen schafften die Vorgabe. Eine Top-8-Klassierung – Swiss Athletics will an dieser WM deren drei erreichen – ist somit möglich.
Der Schweizer Rekordhalterin Nicole Büchler (LC Zürich), die nach einer Baby-Pause noch nicht zur alten Stärke zurückgefunden hat, gelang mit 4,55 m ebenfalls eine Saisonbestleistung (zuvor 4,50 m). Diese reichte der 35-jährigen Seeländerin bei ihrer sechsten WM-Teilnahme jedoch nicht zum zweiten Finaleinzug. „Einerseits freue ich mich über die Bestleistung, andererseits merke ich, dass das Gefühl von früher noch nicht wieder da ist.“, sagte sie. „Aber es fehlt nicht viel, damit es mich wieder spickt. Mit Blick auf Tokio 2020 bin ich zuversichtlich.“
Selina Büchel ging die Kraft aus
Selina Büchel (KTV Bütschwil) konnte mit ihrem Vorlauf über 800 m nicht zufrieden sein. Sie verbrauchte in der Anfangsphase viel Kraft, dass die Beine zu Beginn der Zielgeraden leer waren. Die 28-jährige Toggenburgerin kam in ihrer Serie in 2:03,38 Minuten nicht über den 6. und vorletzten Platz hinaus. „Ich hatte das Gefühl, gut in Form zu sein. Darum lief ich offensiv. Nun ging es überhaupt nicht auf“, hielt sie fest. „Mir fehlte auch etwas die Rennpraxis. Ich wusste nicht recht, wie sich das richtige Renntempo anfühlen muss.“
Büchels Disziplinenkollegin Lore Hoffmann (ATHLE.ch) lief die zwei Runden regelmässig und zeigte für ihre Verhältnisse einen guten Lauf. Für den WM-Halbfinal reichte es aber um sechs Hundertstel nicht, die Walliserin war in 2:03,40 zwei Hundertstel langsamer als Büchel und wurde in ihrem Lauf Vierte.
Alex Wilson (Old Boys Basel) schied im Vorlauf über 100 m aus. Mit 10,38 Sekunden belegte er in seiner Serie den 7. und letzten Platz. Wilson kam trotz einer guten Reaktionszeit auf den ersten Metern nicht vom Fleck, danach schloss er wieder leicht auf. Der Basler wollte nicht zuviel in seine Leistung hinein interpretieren. Vor einem Jahr habe er in Berlin über 100 m auch nicht überzeugt, anschliessend aber Bronze über 200 gewonnen, sagte er.
Julien Wanders (Stade Genève) schied über 5000 m aus. Der 23-jährige Genfer versuchte im ersten von zwei Vorläufen ein sattes Tempo zu laufen und führte das Feld vorübergehend an. Am Ende konnte er aber nicht mehr mit der Spitze mithalten. Mit Platz 11 in seiner Serie scheiterte er klar und war entsprechend enttäuscht. „Ich bin enttäuscht, denn ich wollte hier in den Final kommen“, sagte Wanders. Sein Fokus gilt nun dem 10 000-m-Rennen am Sonntag in einer Woche.
Der Langhürdler Kariem Hussein (LC Zürich) erwischte keinen guten Tag. 50,62 Sekunden entsprechen sicher nicht seinem Leistungsniveau. „Ich weiss nicht, was los war“, sagte er nach seinem Vorlauf. Eigentlich wollte der Thurgauer offensiv starten, aber die Power kam nicht. „Mit fehlt aktuell die Klasse, um es nach einem schwachen Start trotzdem noch fliegen zu lassen“, fügte er an.
Live im Schweizer Fernsehen
Das Schweizer Fernsehen berichtet täglich umfangreich über das Schweizer Team an der WM. Die Wettkämpfe werden von SRF, RTS und RSI live übertragen. Beim SRF stehen die frühere Siebenkämpferin Ellen Sprunger und der ehemalige Marathon-Europameister Viktor Röthlin als Experten im Einsatz.
Swiss Athletics berichtet auch in den sozialen Medien (Facebook, Instagram und Twitter) über die WM.
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(SDA/fre)