Die erfolgreichste U20-EM in der Schweizer Leichtathletik ist Geschichte: In der Abend-Session des vierten Wettkampftages setzte Delia Sclabas (Gerbersport) mit ihrem Sieg über 1500 m der tollen Schweizer Bilanz die Krone auf. Insgesamt gewann das Team von Swiss Athletics sieben Medaillen.
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Die Schweizer Nachwuchs-Leichtathletik reitet auf der Erfolgswelle! Das ist nach dem Abschluss der viertägigen U20-EM in Boras offensichtlich. Nicht nur war die Delegation mit 35 Athletinnen und Athleten so gross wie erst einmal (2017 in Grosseto/ITA), auch die sportliche Bilanz ist herausragend. Sieben Medaillen sind ein Rekord. Schon die vor zwei Jahren in Grosseto gewonnenen vier Medaillen waren ein Bestwert – dieser wurde nun nochmals deutlich übertroffen.
Auffällig ist, dass viele dieser Athletinnen und Athleten eine erfolgreiche Vergangenheit in den Nachwuchsprojekten UBS Kids Cup, Mille Gruyère und Swiss Athletics Sprint haben. Dort liessen sie schon in jungen Jahren ihr Talent aufblitzen und haben nun auf Stufe U20 den Vorstoss unter die Besten Europas geschafft.
In der Geschichte der seit 1964 durchgeführten U20-Europameisterschaften hat die Schweiz 11-mal Gold, 10-mal Silber und 11-mal Bronze gewonnen. Alleine 15 dieser 32 Podestplätze gab es anlässlich der letzten vier Austragungen (Rieti 2013, Eskilstuna 2015, Grosseto 2017, Boras 2019).
Delia Sclabas mit unwiderstehlichem Endspurt
Die Mittelstreckenläuferin Delia Sclabas ist an internationalen Nachwuchs-Grossanlässen gewissermassen eine Garantin für Medaillen. Der Silbermedaille am Samstag über 800 m liess sie am Sonntag Gold über 1500 m folgen. Die 18-jährige Bernerin hat seit 2016 in jedem Jahr mindestens eine internationale Medaille gewonnen und verfügt auch schon über Erfahrung an Grossanlässen bei den Aktiven (EM Berlin, Hallen-EM Glasgow).
Im fünften Rennen innert vier Tagen machte Sclabas auf der Schlussrunde all ihre Kräfte frei und liess mit einem unwiderstehlichen Finish all ihre Mitstreiterinnen stehen. Ihre Siegerzeit: 4:25,95 Minuten.
4×400-m-Frauenstaffel läuft erneut Schweizer Rekord
Erfreulicherweise war die Schweiz am Schlusstag in zwei Staffelfinals vertreten. Über 4×100 m liefen Natacha Kouni, Lynn Mantingh, Nadja Zurlinden und Cynthia Reinle in 45,47 Sekunden auf den 7. Platz. Über 4×400 m erreichten Giulia Senn, Veronica Vancardo, Florence Nri und Lena Wernli in 3:38,14 Minuten ebenfalls den 7. Platz, wobei sie ihren am Samstag im Vorlauf aufgestellten U20-Landesrekord nochmals verbesserten.
Frühes Aus für Andrina Hodel
Andrina Hodel (LC Frauenfeld) konnte im Stabhochsprungfinal nicht an ihre zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen. Die Thurgauerin hat eine persönliche Bestleistung von 4,36 m und tat sich mit der ungewohnten Rolle als Mitfavoritin schwer. Im Final lief es ihr – beeinträchtigt von Regen und Wind –überhaupt nicht wunschgemäss. Auf ihrer ersten Höhe von 4,06 m versuchte sie sich dreimal ohne Erfolg.
Boras (SWE). U20-EM (4. Tag). Männer. 5000 m: 1. Aaron Las Heras (ESP) 14:02,76. Ferner: 19. Maurice Christen (STB) 15:04,17. – Speer: 1. Simon Wieland (STB) 79,44.
Frauen. 1500 m: 1. Delia Sclabas (Gerbersport) 4:25,95. – Stab: 1, Aksana Gataullina (ANA) 4,36. Ohne Resultat: Andrina Hodel (LC Frauenfeld). – Weit: 1. Larissa Iapichino (ITA) 6,58. Ferner: 9. Emma Piffaretti (US Ascona) 6,06. Nicht am Start: Annik Kälin (AJ TV Landquart). – 4×100 m: 1. Grossbritannien 44,11. Ferner: 7. Schweiz (Natacha Kouni, Lynn Mantingh, Nadja Zurlinden, Cynthia Reinle) 45,47. Vorläufe. 1. Serie: 1. Holland 44,16. 2. Deutschland 44,69. 3. Schweiz 44,83. – 4×400 m: 1. Grossbritannien 3:33,03. Ferner: 7. Schweiz (Giulia Senn, Veronica Vancardo, Florence Nri, Lena Wernli) 3:38,14.
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(fre)