Grosses Pech für Kariem Hussein (LC Zürich) und Maja Neuenschwander (STB): Der Hürdenläufer und die Marathonläuferin sind verletzt und müssen auf die Teilnahme an den Europameisterschaften in Berlin (GER/6. bis 12. August) verzichten.
Die Zeit reicht nicht: Kariem Hussein hat sich zusammen mit seinem Team entschieden, die Saison 2018 zu beenden. Dem 400-m-Hürden-Spezialisten machen weiterhin Schmerzen aus dem Beckenbereich zu schaffen, die in die Beinmuskulatur ausstrahlen. In Abklärung ist eine starke Reizung des sogenannten Plexus Sakralis.
«Ich hatte dieses Jahr zwei grosse Ziele. Nun muss ich mich schweren Herzens von einem Ziel verabschieden», sagt der 29-jährige Thurgauer. Hussein zog sich im Januar im Trainingslager in Südafrika einen leichten Muskelfaserriss zu. Damals verzichtete er auf die geplante Hallensaison und bereitete sich normal auf die Sommersaison vor. Jedoch musste im Verlauf der letzten Wochen erkannt werden, dass die Verletzung von damals nicht restlos ausgeheilt ist und die Ursache für die wiederkehrenden Schmerzen aus dem Beckenbereich kommen.
«Leider schlugen die Behandlungen nicht im gewünschten Masse an, um rechtzeitig für die EM in Berlin bereit zu sein», konstatiert Hussein. Mit dem Entscheid, die laufende Saison abzubrechen, hat der er nun die Möglichkeit und die Zeit, zusammen mit seinem medizinischen Team der Ursache der Verletzung im Detail auf den Grund zu gehen.
Ziel WM 2019
Kariem Hussein peilt nun mit voller Energie sein zweites grosses Ziel in diesem Sommer an. Mitte August wird der angehende Arzt das Staatsexamen ablegen. «Es war mir immer klar, dass ich zwei hochgesteckte Ziele vor mir habe. Ich werde nun weiterhin mit vollem Engagement darauf hinarbeiten, das Staatsexamen erfolgreich abzuschliessen und schnellstmöglich vollständig gesund zu werden», meint ein kämpferischer Hussein zu seiner Situation. Der sportliche Blick richtet sich bereits auf die Saison 2019. Ende September des nächsten Jahres finden in Doha (QAT) die Weltmeisterschaften statt. Hussein peilt dort eine Medaille über 400 m Hürden an.
Maja Neuenschwander bricht Trainingslager ab
Ebenfalls mit Verletzungssorgen sieht sich Maja Neuenschwander konfrontiert. Die Schweizer Rekordhalterin im Marathon brach ihr EM-Vorbereitungs-Trainingslager in Kenia vor wenigen Tagen ab und kehrte in die Schweiz zurück. Die 38-jährige Bernerin musste erkennen, dass ihr Körper wegen stetiger Schmerzen aus dem Rücken- und Beckenbereich keine hohen Trainingsumfänge zulässt. Um was für eine Verletzung es sich handelt, wir derzeit abgeklärt.
«Die Symptome spüre ich seit dem Frauenlauf Mitte Juni, wo ich deswegen auf den Start verzichtete. In Kenia haben sie sich leider akzentuiert. Leichte Trainings waren kein Problem, aber beim schnellen Laufen spürte ich sehr bald die Schmerzen», erklärt Maja Neuenschwander. Deshalb der EM-Verzicht: «Ich bin nicht in der Lage, mich so vorzubereiten, dass ich in Berlin konkurrenzfähig an den Start gehen kann. Sobald ich eine Diagnose habe, können die entsprechenden Massnahmen zur schnellen Genesung eingeleitet werden. Ist der Körper wieder fit, kann ich mir neue sportliche Ziele setzen.»
(fre/pd)