(Photo: athletix.ch)
(Photo: athletix.ch)

Eine Initiative mit negativen Auswirkungen für den Schweizer Sport

Am 4. März 2018 stimmen wir über die „No-Billag“-Initiative ab. Die Initiative will die Gebühren für Radio und Fernsehen in der Schweiz abschaffen und die Sendekonzessionen an den Meistbietenden versteigern. Eine Annahme wäre das Ende der SRG, wie wir sie heute kennen. Ebenso stünden 34 private Radio- und Fernsehstationen vor dem Aus. Das hätte auch negative Auswirkungen auf die Schweizer Sportlandschaft.

Die SRG deckt mit ihren Radio- und Fernsehprogrammen die grosse Sportvielfalt der Schweiz ab. In den vergangenen Jahren berichtete sie über rund 100 Sportarten. Dadurch bietet die SRG auch Sportarten mit wenig Medienpräsenz eine Plattform. Für private Anbieter rentiert dies nicht. Der Service public hat die Aufgabe, den Sport in seiner gesamten Breite abzubilden und damit zur Verankerung in der Gesellschaft beizutragen. Mit der Übertragung von Sportveranstaltungen leisten Radio und Fernsehen eine direkte und indirekte Unterstützung für Veranstaltungen, Sportverbände und Sportvereine.

Produktion von Sportevents durch die SRG ist für diese überlebenswichtig
Die SRG produziert viele grosse und auch kleinere Sportveranstaltungen in der Schweiz, von der Tour de Suisse über Athletissima bis zur Lucerne Regatta. Die Produktion durch die SRG ist für diese Events überlebenswichtig, denn keine TV-Präsenz bedeutet weniger Verbreitung und Beachtung, was wiederum zu weniger Einnahmen durch Werbung und Sponsoring führt. In der Leichtathletik wären insbesondere auch die Schweizer Meisterschaften betroffen, von denen das Schweizer Fernsehen jeweils ausführlich berichtet.

Bei der Übertragung von Events legt die SRG den Schwerpunkt auf die Schweizer Sportlerinnen und Sportler, bei nationalen wie internationalen Sportereignissen. So beispielsweise auch an der Leichtathletik-WM im vergangenen August in London. Das ist wichtig für die Schweiz, denn unsere «Sportheldinnen» und «Sporthelden» sind Vorbilder für die nächste Generation. Und: Grosse Sportereignisse wecken Emotionen, stiften Identität und verbinden über einzelne Landesteile hinaus.

Es droht Gebührenverbot in der Schweizer Verfassung
Durch die Initiative soll dem Bund verboten werden, Radio- und Fernsehsender zu unterstützen. Ohne Unterstützung des Bundes für Radio und Fernsehen und damit ohne eine starke SRG sowie ohne über 30 regionale Radio- und Fernsehstationen würde der Sport in teure Bezahlangebote verschoben, wie das im Ausland zum Teil schon der Fall ist. Das würde auch dazu führen, dass vor allem die populärsten Sportarten im Fernsehen stattfinden, die auch gewinnbringend kommerzialisiert werden können. Und es würde deutlich schwieriger, die Übertragungsrechte für weltweite Grossanlässe zu erhalten und so die Schweizer Athletinnen und Athleten bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften hautnah zu verfolgen.

Ob Athletinnen und Athleten, Vereine oder Veranstaltungen: Der Schweizer Sport braucht ein starkes, durch öffentliche Mittel unterstütztes Radio und Fernsehen.

Swiss Athletics empfiehlt seinen Mitgliedern und Vereinen, die Initiative abzulehnen.

(swo/swa)