Caroline Agnou (Photo: Iris Hensel)
Caroline Agnou (Photo: Iris Hensel)

U23-EM-GOLD FÜR CAROLINE AGNOU!

Mit dem besten Siebenkampf ihres Lebens gewinnt Caroline Agnou (SATUS Biel-Stadt) an den U23-Europameisterschaften in Bydgoszcz (POL) sensationell die GOLDMEDAILLE! Ganz nebenbei knackte sie auch die Limite für die WM in London und verbesserte mit 6330 Punkten den Schweizer Rekord.

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Was waren das zwei spannende Tage! Anders als noch bei ihrem Gewinn des U20-EM-Titels in Eskilstuna (SWE) 2015, führte Caroline Agnou das Siebenkampf-Gesamtklassement nicht überlegen an, sondern musste bis zur zweitletzten Disziplin um den Sieg kämpfen. Spannend machte es die Bielerin einen Moment lang, als sie im Speerwerfen ihr Potenzial nicht abzurufen vermochte und nicht über 46,19 m (PB 49,34) hinaus kam. Der Nervenkitzel flachte jedoch wieder ab, als die bis dahin führende Celina Leffler (GER) in der zeitversetzt ausgetragenen Speer-Gruppe B selbst patzte und nicht kaschieren konnte, dass sie sich im letzten Jahr einer schweren Ellbogen-Operation hatte unterziehen müssen. Sie fiel dadurch auf Rang drei zurück, während sich Agnou wieder an die Spitze setzte.

Schweizer Rekord und WM-Limite

Agnou nahm den 800-m-Lauf mit einer Marge von 174 Punkten auf die Zweitplatzierte Verena Preiner (AUT) unter die Füsse. Von Vorsprung-Verwalten wollte Agnou jedoch nichts wissen, lief stattdessen angriffig, ja holte nochmals alles aus sich heraus. Mit gutem Grund. Denn der Blick in die Rekord-Statistik von Swiss Athletics zeigte: Mit einem Lauf im Bereich ihrer Bestmarke würde gar der erst vor einem Monat aufgestellte Schweizer Rekord von Géraldine Ruckstuhl (6291 Punkte/STV Altbüron) möglich sein. Mit letzter Kraft kam sie nach 2:16,06 Minuten im Ziel an – fünfte persönliche Bestleistung in der siebten Disziplin. Die 21-Jährige schaffte damit nicht nur den direkten Sprung von der U20- zur U23-Europameisterin, sondern riss mit 6330 Punkten auch den Schweizer Rekord an sich. Als Zückerchen obendrauf darf sie sich über die erfüllte WM-Limite für London (5.-13. August) freuen, die bei 6200 Punkten angesetzt war.

Agnou holte in Bydgoszcz die siebte Schweizer Medaille an einer U23-EM, erst die zweite in Gold. Bisher einzige U23-Europameisterin war 2015 Noemi Zbären (SK Langnau) über 100 m Hürden.

„Der absolute Wahnsinn“

Die frischgebackene U23-Europameisterin konnte ihr Glück kaum fassen. „Ich wusste, dass ich in Topform bin“, freute sich Agnou. „Dass ich mit einer Hürden-PB aber gleich so gut in den Wettkampf finden würde, hätte ich nicht gedacht. Danach ist alles super aufgegangen, es ist der absolute Wahnsinn.“

Ungläubig war auch ihr Blick auf die Anzeigetafel nach dem Wettkampf. „Mein Ziel war es, hier eine persönliche Bestleistung aufzustellen, mit dem Schweizer Rekord hätte ich aber nie gerechnet.“ Die Genugtuung sei gross, da sie nach ihrem U20-EM-Titel 2015 im letzten Jahr ein Tief mit Verletzungen durchmachen musste. „Dass jetzt wieder alles so optimal aufgegangen ist, ist umso schöner für mich.“

Kind der „Generation UBS Kids Cup“

Der UBS Kids Cup hat sich über die letzten Jahre zum Flaggschiff der Nachwuchs-Förderung in der Schweizer Leichtathletik entwickelt. Die Teilnehmerzahlen bei diesem Anlass, wo Kinder bis 15 Jahre in Form eines Mehrkampfs mit der Sportart bekannt gemacht werden, haben sich bis auf über 150’000 Teilnehmende vervielfacht. Auch Caroline Agnou erlebte die Anfänge ihrer Karriere als Leichtathletin beim von Swiss-Athletics-Premium-Partner UBS ermöglichten Kinderprojekt, hat den Kids Cup mehrfach gewonnen. Nun schaffte sie den erfreuclichen Sprung von der nationalen zur internationalen Spitze.

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Übersicht Medaillengewinne an Nachwuchs-Grossanlässen

(cg)