Maude Mathys (Photo: Swiss Athletics)
Maude Mathys (Photo: Swiss Athletics)

Berglauf-EM: Entfesselte Maude Mathys läuft überlegen zu Gold

Fantasischer Erfolg für Maude Mathys (CA Riviera): Die Waadtländerin gewann an der Berglauf-EM in Kamnik (SLO) das Frauenrennen über 8,3 km überlegen und darf sich als Europameisterin feiern lassen.

Für Mathys ist der Triumph an der EM der bedeutendste Sieg in ihrer Laufbahn. Die Läuferin aus Ollon gehört zwar schon seit Jahren zu den besten Schweizer Bergläuferinnen, unter anderem ist sie dreifache Schweizer Meisterin (2013, 2014, 2017), ein Medaillengewinn an einer internationalen Meisterschaft gelang ihr jedoch noch nie. An der Berglauf-WM 2014 lief sie auf Platz 4 – ihr bisheriges Topresultat.

In Kamnik wusste die 30-Jährige, dass sie sich Hoffnungen auf einen Spitzenplatz machen durfte. Dass es am Ende ein überlegener Sieg werden würde, davon konnte sie jedoch nicht ausgehen. Mit 49:30 Minuten nahm sie der Britin Sarah Tunstall (50:51) mehr als eine und der Österreicherin Andrea Mayr (51:43) sogar mehr als zwei Minuten ab.

Ein schöner Lohn für grossen Aufwand
„Ich hatte mir eine Medaille zum Ziel gesetzt, aber die goldene war nicht mehr als ein Traum. Es macht mich sehr glücklich, dass alles so gut gegangen ist. Das ist ein schöner Lohn für die viele Arbeit, die dahinter steckt“, so die Mutter einer 6-jährigen Tochter und eines 10 Monate alten Sohns. „Im Alltag muss ich mich gut organisieren. Viele Trainings mache ich mit meinem Sohn, entweder im Kindewagen oder auf dem Rücken. Nun habe ich den Beweis, dass auch diese Trainings qualitativ gut sind.“

Erstaunt war Mathys, wie mühelos sie sich absetzen konnte. „Am Anfang lief ich zusammen mit Andrea Mayr. Weil ich mich gut fühlte, griff ich nach etwa 4 km an und kam weg. Ich drehte mich nie um, aber dank der Zuschauer wusste ich, wie ich im Rennen liege. Als mir mein Vater zurief, ich hätte 200 m Vorsprung sagte ich mir: Das muss reichen!“

Wie Martina Strähl und Monika Fürholz
Swiss Athletics konnte sich in den letzten Jahren mehrmals über Medaillen aus dem Bereich Berglauf freuen. Martina Strähl (LV Langenthal) wurde 2009 und 2011 Europameisterin, 2015 sicherte sie den Titel im Langdistanz-Berglauf. Die letzte Schweizer Europameisterin war 2012 Monika Fürholz. Die Freiburgerin hat ihre Karriere mittlerweile beendet und begleitete die Schweizer EM-Delegation in Kamnik als Teamärztin.

Auf dem Uphill-Kurs in Kamnik waren insgesamt zehn Schweizer Läuferinnen und Läufer dabei. Für sie war dieser Anlass auch ein Gradmesser im Hinblick auf die Saison 2019, wenn die Berglauf-EM im Rahmen des Gornergrat Zermatt Marathons durchgeführt wird.

Kamnik (SLO). Berglauf-EM. Männer (12 km): 1. Xavier Chevrier (ITA) 1:02:51. – Ferner: 12. Jonathan Schmid (SUI) 1:06:16. 22. Stefan Lustenberger (SUI) 1:08:33. 25. Pascal Egli (SUI) 1:09:31. 34. Daniel Lustenberger (SUI) 1:11:04. – 64 Klassierte.
U20 (8,3 km): 1. Gabriel Bularda (ROU) 47:07. – Ferner: 16. Fabian Fux (SUI) 51:45. 25. Maxime Trombert (SUI) 54:37. 30. Simon Gremaud (SUI) 55:41. 32. Kilian Granger (SUI) 55:56. – 51 Klassierte.
Frauen (8,3 km): 1. Maude Mathys (SUI) 49:30. 2. Sarah Tunstall (GBR) 50:51. 3. Andrea Mayr (AUT) 51:43. – 61 Klassierte.
U20 (4,4 km): 1. Lisa Oed (GER) 23:16. – Ferner: 28. Shelly Schenk (SUI) 28:58. – 39 Klassierte.

(fre)