An den beiden Diamond-League-Meetings dieser Woche am Donnerstag in Oslo (NOR) und am Sonntag in Stockholm (SWE) ist die Schweiz ausgezeichnet vertreten. An beiden Orten sind je drei Swiss Starters im Rennen, die in dieser Saison schon mit starken Leistungen überzeugt haben.
Nachdem am letzten Donnerstag in Rom (ITA) vier Schweizer Athletinnen engagiert waren, sind auch in dieser Woche mehrere Swiss Starters international unterwegs. Am Donnerstag in Oslo startet Kariem Hussein (LC Zürich) zum zweiten Mal in dieser Saison in der bedeutendsten internationalen Meetingserie. Nachdem er Mitte Mai in Schanghai (CHN) mit 50,02 Sekunden in die Freiluftsaison startete, gelang ihm seither in Rehlingen (GER) und am letzten Samstag in Genf zweimal eine Steigerung. Aktuell liegt die Saisonbestzeit des EM-Dritten von 2016 bei 49,02 Sekunden, womit er in Europa die Nummer zwei ist. Einzig der Franzose Mamadou Kasse Hann weist eine bessere Zeit vor (48,40).
Fabienne Schlumpf (TG Hütten) kann in der norwegischen Hauptstadt mit dem Schwung des am letzten Freitag in Belfort (FRA) aufgestellten Schweizer Rekords an den Start gehen. Im direkten Anschluss an ein Trainingslager im Engadin reise die 26-jährige Zürcherin nach Frankreich, wo sie ihren an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro (BRA) gelaufenen Landesrekord mit 9:26,86 Minuten um mehr als drei Sekunden verbesserte. Sie blieb dabei zum zweiten Mal innert dreier Wochen unter der bei 9:42,00 fixierten WM-Limite und erbrachte den Beweis, dass ihre Form schon jetzt sehr gut ist. Zwei Tage später setzte sie sich auch im 5-km-Rennen beim Frauenlauf in Bern souverän durch.
Doppeleinsatz für Nicole Büchler
Die dritte im Bund ist Nicole Büchler (LC Zürich). Die nationale Rekordhalterin im Stabhochsprung fühlt sich körperlich in einer ausgezeichneten Verfassung, hat aber in den Wettkämpfen noch nicht die gewünschte Konstanz erreicht. Die Olympia-Sechste, deren aktuelle Saisonbestleistung 4,60 m ist, nimmt als einzige Schweizerin an beiden Diamond-League-Meetings in Skandinavien teil. Vier Tage nach Oslo ist sie auch in Stockholm dabei.
Selina Büchel Nummer eins in Europa
Neben Nicole Büchler haben mit Selina Büchel (KTV Bütschwil) und Alex Wilson (Old Boys Basel) zwei weitere Schweizer Rekordhalter in der schwedischen Metropole einen Startplatz erhalten. Büchel lief Ende Mai in Eugene (Oregon, USA) die zwei Bahnrunden in starken 1:59,46 Sekunden. Noch nie ist die St. Gallerin mit einer solchen Zeit in eine Saison gestartet. Mit diesem Wert liegt sie nach wie vor an der Spitze der kontinentalen Bestenliste. Mit der Deutschen Konstanze Klosterhalfen ist nur eine zweite Europäerin die 800 m in diesem Jahr unter zwei Minuten gelaufen. Am Pfingstmontag überzeugte Büchel in Basel ausserdem mit einer persönlichen Bestzeit über 400 m. Dank diesen positiven Eindrücken kann sie mit einem sehr guten Gefühl nach Stockholm reisen, von wo aus sie direkt weiter nach Vaasa (FIN) fliegen wird, wo Ende nächste Woche die Team-EM in der First League im Programm steht.
Alex Wilson sorgte Ende Mai in Weinheim (GER) für einen Knaller, als er innert weniger Stunden die Schweizer Rekorde über 100 und 200 m verbesserte. Seine Zeiten können sich auch im europäischen Vergleich sehen lassen. Aktuell liegt er mit 10,11 an 7. und mit 20,37 Sekunden an 9. Position der Jahres-Bestenliste. In Stockholm tritt der 26-jährige Basler erstmals in seiner Karriere im Ausland bei einem Diamond-League-Meeting an.
Julien Wanders läuft in Frankreich
Am Donnerstagabend hat auch Julien Wanders (Stade Genève) seinen nächsten Einsatz. Der Langstreckenläufer nimmt in Hérouville (FRA) zum zweiten Mal an der WM-Limite über 5000 m Mass. Mit seiner Saisonbestzeit von 13:37,48 Minuten trennen den 21-jährigen Genfer noch knapp 15 Sekunden vom angepeilten Wert (13:22,60).
Swiss Starters in Bulle und Jona
Mehrere weitere Swiss Starters sind am Samstag in Bulle und am Sonntag beim Oberseemeeting in Jona engagiert. Die beiden Weitspringer Benjamin Gföhler (LC Zürich) und Christopher Ullmann (Old Boys Basel) stellen sich in Bad Langensalza (GER) einen weiteren Direktvergleich. (fre)