Angelica Moser (Photo: Diamond League AG)
Angelica Moser (Photo: Diamond League AG)

4,88 Meter: Angelica Moser fliegt in neue Sphären

Die Stabhochspringerin Angelica Moser brilliert beim Diamond-League-Meeting in Monaco mit einer Schweizer Rekordserie. Die Europameisterin überquert zunächst 4,83 m, um sich dann auf 4,88 m zu katapultieren.

Damit ist die 26-jährige Andelfingerin vom LC Zürich alleinige Rekordhalterin und die Nummer 6 der europäischen Allzeitbestenlisten. Bei ihrem EM-Gold in Rom hatte sie vor einem Monat mit 4,78 m die Outdoor-Bestleistung von Nicole Büchler aus dem Jahr 2016 egalisiert. In der Halle hingegen bleibt die Bielerin (noch) Rekordhalterin mit 4,80 m.

Moser belegte im hochstehenden Wettkampf Platz 2. Trotz der Steigerung um sagenhafte 10 Zentimeter reichte es der Zürcher Überfliegerin nicht zum zweiten Diamond-League-Sieg der Karriere. Die australische Weltmeisterin Nina Kennedy nahm die 4,88 m im ersten Versuch, die Schweizerin im dritten. Dies allerdings mit Marge.

Mit Speed und Selbstvertrauen Richtung Olympia
Viel wichtiger als der Schweizer Rekord ist die Tatsache, dass die Europameisterin mit dieser Höhe an den Olympischen Spielen in Paris zum engeren Kreis der Medaillen-Anwärterinnen gehört. «Nach einem dreiwöchigen Trainingsblock habe ich seit Rom erstmals wieder einen Wettkampf gezielt vorbereitet. Ich finde es super, dass ich den zweiten Wettkampfblock gleich so eröffnen kann», sagte Angelica Moser.

Mitte Mai in Marrakesch (MAR) hatte die letztjährige WM-Fünfte erstmals ein Diamond-League-Meeting gewonnen. Dies mit der Höhe von 4,73 m. Die Zeitmilitär-Spitzensportlerin verbesserte sich nach dem Trainer-Wechsel zu Adrian Rothenbühler insbesondere in der Anlauf-Geschwindigkeit, was ihr nun den Vorstoss in neue Sphären ermöglicht. Ihr Coach zeigte sich selbstredend zufrieden mit dem Abstecher ins Fürstentum. «Wir hatten zwei Ziele: Die 4,66 m souverän zu meistern, weil dies in Paris der Qualifikationshöhe entsprechen könnte, und mit Stäben zu springen, die sie heuer noch nie benutzt hat. Beides hat Angelica gut gemacht.»

Beide EM-Bronzemedaillengewinner chancenlos
Jason Joseph (LC Therwil) stand über 110 m Hürden am Start. Der EM-Dritte von Rom blieb in 13,56 Sekunden hinter seinen Möglichkeiten. Letztes Jahr hatte er den Schweizer Rekord auf 13,07 Sekunden gesenkt. William Reais (LC Zürich), ebenfalls EM-Dritter in der italienischen Hauptstadt, war mit 20,99 Sekunden chancenlos im monegassischen 200-m-Feld. Die nächste Startgelegenheit bietet sich dem Schweizer Doppelmeister am kommenden Dienstag bei Spitzen Leichtathletik Luzern. 

Dort wird sich unter anderem auch Angelica Moser dem Heimpublikum präsentieren.  

Monaco. Diamond League. Männer. 200 m (RW 0,6 m/s): 1. Letsile Tebogo (BOT) 19,87. – Ferner: 8. William Reais (SUI) 20,99. – 110 m Hürden (GW 0,7 m/s): 1. Grant Holloway (USA) 13,01. – Ferner: 6. Jason Joseph (SUI) 13,54.

Frauen. Stab: 1. Nina Kennedy (AUS) 4,88. 2. Angelica Moser (SUI) 4,88 (SR, zuvor 4,78). 3. Molly Caudery (GBR) 4,83.

(SDA/sto)