Nicole Büchler (LC Zürich) erreichte im hochklassigen Stabhochsprung-Wettbewerb im Zürcher Hauptbahnhof im Rahmen von Weltklasse Zürich den 4. Platz. Den Sieg sicherte sich die griechische Olympiasiegerin und Weltmeisterin Katerina Stefanidi.
Für Büchler waren die Voraussetzungen alles andere als optimal. Nach dem 11. Platz an den Weltmeisterschaften in London konnte die 33-jährige Bielerin eine Woche lang nichts machen, da sie gesundheitlich angeschlagen war und sich auskurieren wollte. Der Husten ging allerdings nicht weg. Auch die Hüfte bereitete ihr weiterhin Probleme. Deshalb sprang sie nach London bloss einmal aus verkürztem Anlauf. Zudem nahm sie Schmerzmittel und ging kurz vor dem Wettkampf noch in die Physio. „Es war nach der WM bis hierhin eine schwierige Zeit“, sagte Büchler.
Auf der Einstiegshöhe von 4,37 m blieb die Latte nur mit viel Glück oben. 4,52 m und 4,62 m überquerte sie dann allerdings souverän. Und über 4,72 m fehlte beim zweiten Versuch nur wenig. Danach wechselte sie auf einen härteren Stab, den sie zuvor in dieser Saison noch nie genommen hatte. Weil es heiss war, hatte sie keinen guten Griff. Deshalb war sie etwas verunsichert und brach den Sprung ab. Dennoch zog sie ein positives Fazit. „Vor dem Wettkampf hätte ich dieses Resultat zehnmal unterschrieben“, so Büchler. „Ich fühlte mich erstaunlich gut. Am Ende fehlte dann aber etwas die Energie.“
Persönliche Indoor-Saisonbestleistung verbessert
Mit 4,62 m verbesserte sie ihre Hallen-Bestleistung in diesem Jahr um einen Zentimeter. Die speziellen Verhältnisse im Hauptbahnhof, wo das Publikum sehr nahe und der Lärmpegel dementsprechend hoch ist, sagen ihr zu. „Der Lärm passt zu dem, was läuft“, erklärte Büchler. In einem Stadion sei es manchmal schwieriger, sich zu konzentrieren, da plötzlich irgendwo applaudiert werde.
Während dem Sprung lief jeweils Musik, die sich jede Athletin selber aussuchen durfte. „Das habe ich sehr gerne. Es hilft, um in die Zone und den Rhythmus zu kommen. Manchmal stelle ich im Training die Musik lauter, wenn es mir nicht läuft“, sagte Büchler. Bis zum Ende der Saison plant die Olympia-Sechste noch in Langenthal und beim Diamond-League-Final in Brüssel (BEL) zu starten. „Ich nehme alles vor zu. Ich kann noch hoch springen. Deshalb wäre es schade, die Saison schon abzubrechen.“
Angelica Moser überspringt 4,37 m
Angelica Moser (LC Zürich), die zweite Schweizerin, scheiterte dreimal auf 4,52 m. „Die letzte Schritte waren zu passiv“, analysierte die 19-jährige U23-Europameisterin. 4,22 m und 4,37 m hatte Moser zuvor im ersten Anlauf überquert.
An der Spitze lieferten sich Stefanidi und die Amerikanerin Sandi Morris ein packendes Duell. Beide übersprangen 4,87 m. Diese Höhe war gleichbedeutend mit einer Indoor-Jahresweltbestleistung (bisher Stefanidi 4,85 m). Stefanidi und Morris hatten schon bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro sowie an den am vorletzten Sonntag zu Ende gegangenen Weltmeisterschaften die ersten beiden Plätze belegt.
Zürich. Weltklasse Zürich. Diamond League. Frauen. Stab (keine Diamond-League-Disziplin): 1. Katerina Stefanidi (GRE) 4,87 (JWB Halle). 2. Sandi Morris (USA) 4,87. 3. Katie Nageotte (USA) 4,72. 4. Nicole Büchler (SUI) 4,62. Ferner: 9. Angelica Moser (SUI) 4,37.
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(SDA/fre)