Die Mehrkampf-Asse Annik Kälin und Simon Ehammer, beide Olympia-Vierte in Paris, dürfen mit ihrem Saisoneinstand beim nationalen Hallenmeeting in St. Gallen zufrieden sein: Die Bündnerin überzeugte über 60 m und 60 m Hürden, der Appenzeller auch im Weitsprung. Vereinskollegin Miryam Mazenauer stiess die 4-kg-Kugel so weit wie noch nie.
Bei 8,21 Sekunden stoppte die Uhr nach 60 m Hürden für Annik Kälin (AJ TV Landquart). Trotz «Stolperer» am Start stieg die amtierende Schweizer Hürdenmeisterin exakt gleich schnell in die Indoorsaison ein wie vor Jahresfrist im Athletik Zentrum St. Gallen.
Gar eine neue persönliche Bestzeit (7,34) trommelte Kälin über 60 m auf die Bahn. An den Schweizer Meisterschaften 2024 hatte die Titelhalterin über die Hürden und im Weitsprung den 60-m-Finaleinzug in der damaligen PB von 7,38 knapp verpasst. «Das Sprinttraining bei Patrick Saile am NLZ Zürich scheint sich auszuzahlen», resümierte die diplomierte Physiotherapeutin nach ihren zwei Kurzeinsätzen. «Der Speed ist definitiv da, auch wenn ich technisch noch nicht ganz sauber lief.»
Ihren nächsten Auftritt wird die Hallen-WM-Fünfte im Weitsprung am 9. Februar und 16. Februar bei den internationalen Indoor-Meetings in Paris respektive Berlin haben, ehe sie für die Hallen-SM (22./23. Februar) ins AZSG zurückkehrt. «Im Moment tendiere ich auf den Weitsprung an der Hallen-EM und den Fünfkampf an der Hallen-WM», blickt die 24-jährige mehrfache Rekordfrau voraus.
Weltmeister mit gelungenem Testwettkampf
Die EM in Apeldoorn (NED) und WM in Nanjing (CHN) hat auch Hallen-Weltmeister Simon Ehammer (TV Teufen) fest im Visier – allerdings in der umgekehrten Disziplinenabfolge wie Kälin. Noch etwas müde vom zehntägigen Trainingslager auf der kanarischen Insel Las Palmas (ESP), testete er seine Form unweit von seinem Zuhause über 60 m (6,91), 60 m Hürden (7,89), im Weitsprung (7,82 m) und im Kugelstossen (13,67 m). Zwischen den Sprint- und technischen Disziplinen erholte er sich daheim.
«Ich würde trotz des nicht optimalen Zeitplans heute von einem gelungen Testwettkampf sprechen, zumal wir zuletzt vielseitiger trainiert hatten als noch vor einem Jahr wegen der operierten Schulter», befand der Leichtathlet des Jahres 2024. Den ersten Siebenkampf wird der Schweizer Rekordhalter am kommenden Wochenende in Aubière (FRA) beim X-Athletics bestreiten.
Ehammers Trainingspartner Andrin Huber (TV Teufen) wird auch dort wieder mit von der Partie sein. «Ich musste im Trainingslager krankheitsbedingt mehrere Tage pausieren, von daher fehlt mir noch etwas die Sicherheit – besonders im Weitsprung», sagte der U23-Starter aus Bichwil SG nach seinen «soliden» Leistungen über 60 m (7,13), die Hürden (8,25) und im Kugelstossen (13,80 m), von wo aus er nach drei Versuchen «fliegend» in die Sandgrube (6,50 m) wechselte.
Miryam Mazenauer überrascht sich selbst
Da hatte Klubkollegin Miryam Mazenauer (TV Teufen) ihren Wettkampf im Kugelring längst hinter sich. Wie Huber noch geschwächt von einer Grippe, trat die letztjährige EM-Teilnehmerin «ohne grosse Erwartungen» in der Heimhalle an – und überraschte sie sich selbst. Im vierten Durchgang wuchtete Mazenauer die 4-kg-Kugel nämlich auf 16,91 m und damit so weit wie noch nie in ihrer Karriere. Ihr Hausrekord hatte bis dato bei 16,75 m (indoor) respektive 16,83 m (outdoor) gestanden. In der nationalen Allzeitbestenliste festigte die noch nicht 25-Jährige ihren Status als Nummer zwei hinter Rekordhalterin Ursula Jehle-Stäheli (18,75 indoor/18,02 m outdoor).
«Die Konstanz liess heute zu wünschen übrig, doch ein richtig guter Stoss reicht ja zum Glück in meiner Disziplin», schmunzelte die Appenzeller Frohnatur, technisch bestens betreut von ihrem Freund, dem Thurgauer Eishockey-Profi Marco Forrer (EHC Visp). Seit letztem Herbst trainiert sie zusätzlich bei Adrian Rothenbühler (Kraft und Athletik) am NLZ Bern und möchte spätestens im Sommer die 17 und 18 Meter angreifen. Zuvor wartet mit der SM in St. Gallen ein wichtiges «Heimspiel» auf die fünffache Indoormeisterin.
Link zur Gesamtrangliste des 5. Stadtwerk-Hallenmeetings
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