Nach der sportlichen Baisse Anfang der 2000er-Jahre hat Swiss Athletics den Schlüssel zu einer neuen Dynamik gefunden. Das Programm «Swiss Starters», im Hinblick auf die Europameisterschaften in Zürich 2014 ins Leben gerufen, sowie die verschiedenen Nachwuchsprojekte ermöglichen einen breiten Aufschwung der Schweizer Leichtathletik. Ende 2021, 50 Jahre nach der Gründung des Schweizerischen Leichtathletik-Verbandes (SLV), sieht die Zukunft rosig aus. Das sind die Highlights der fünften Dekade.
Highlights 2011
Die Frauen stehen in der Saison 2011 im Rampenlicht, wobei Irene Pusterla (VIGOR Ligornetto) stärker denn je auftrumpft: Schweizer Hallenrekord im Weitsprung mit 6,71 m an den Hallen-Europameisterschaften in Paris, gefolgt von zwei weiteren hervorragenden Freiluftrekorden in Chiasso mit 6,81 m Ende Juni und 6,84 m zwei Monate später. Ende der Saison bricht sie auch den Dreisprungrekord mit 13,42 m. Lisa Urech (SK Langnau) erzielt in La Chaux-de-Fonds über 100 m Hürden in 12,62 Sekunden eine Rekordzeit. Nicole Büchler (STB) meistert im Stabhochsprung zweimal 4,50 m, Lydia Wehrli (Stade Genève) übertrifft im Hammerwurf mit 60,06 m die 60-m-Marke, während Nathalie Meier (STB) den 600-g-Speer 53,45 m weit wirft.
Auf Anregung von Laurent Meuwly wird ein neues Projekt für die 4x100m-Staffel der Frauen initiiert. Mujinga Kambundji (STB), Jacqueline Gasser (BTV Chur), Clélia Reuse (CABV Martigny) und Lea Sprunger (COVA Nyon) knacken bei Athletissima Lausanne den alten Landesrekord (44,31 im Jahr 1979) mit 43,90 und läuten eine neue (Staffel-)Ära ein. Bei den Männern überzeugt Reto Amaru Schenkel (LC Zürich) 10,19 über 100 m und im Nachwuchs wird Noemi Zbären (SK Langnau) in Lille U18-Vize-Weltmeisterin über 100 m Hürden. Martina Strähl (LV Langenthal) erobert in Bursa-Uludag den Europameistertitel im Berglauf.
Highlights 2012
In der Saison 2012 stehen zwei internationale Grossanlässe im Programm. An den Europameisterschaften in Helsinki erreichen die 4×100-m-Staffeln die besten Ergebnisse. Alex Wilson (Old Boys Basel), Marc Schneeberger (TV Länggasse), Reto Amaru Schenkel und Rolf Malcolm Fongué (GG Bern) werden in 38,83 Sekunden Fünfte. Michelle Cueni (LC Zürich), Jacqueline Gasser, Ellen Sprunger (COVA Nyon) und Lea Sprunger (COVA Nyon) verbessern den Schweizer Rekord zweimal in 43,61 Sekunden, dann in 43,51 und werden Sechste.
An den Olympischen Spielen in London wird Viktor Röthlin Elfter im Marathon und die 4×100-m-Staffel der Frauen Dreizehnte in 43,54 Sekunden. Nicole Büchler nähert sich mit 4,55 m in der Halle in Jonesboro und 4,60 m im Freien in Riehen der erweiterten Weltspitze. Noemi Zbären gewinnt eine weitere Silbermedaille über 100 m Hürden, dieses Mal an den U20-Weltmeisterschaften in Barcelona. An den Berglauf-Europameisterschaften wird Monika Fürholz (CA Marly) in Denizli Europameisterin und damit Nachfolgerin von Martina Strähl.
Highlights 2013
Der neue Star der Schweizer Leichtathletik heisst Alex Wilson (Old Boys Basel). Der in Jamaika geborene Sprinter verbessert den Schweizer Rekord über 100 m in Bulle um vier Hundertstel auf 10,12. Yves Zellweger (Athleticsteam KTV Altstätten) übertrifft als vierter Schweizer Weitspringer die 8-Meter-Marke mit 8,03 m bei einem Meeting in Oberteuringen. Fabienne Schlumpf (TG Hütten) senkt den 3000-m-Steeplerekord mit 9:48,45 Minuten in Oordegem und 9:46,98 in Bottrop. Nicole Büchler steigert ihren Schweizer Rekord (4,61 m in La Chaux-de-Fonds) um einen Zentimeter, während Nicole Zihlmann den Hammer in Luzern auf 61,54 m befördert.
Die 4×100-m-Nationalstaffel der Frauen begeistert bei Athletissima Lausanne mit 43,48 und vor allem mit 43,21 im Halbfinal der Weltmeisterschaften in Moskau – in der inzwischen üblichen Zusammensetzung Mujinga Kambundji, Marisa Lavanchy (COVA Nyon), Ellen Sprunger und Lea Sprunger. Die vier werden an den Europameisterschaften 2014 in Zürich die Hauptdarstellerinnen sein. In der Nachwuchskategorie wird Noemi Zbären in Rieti U20-Europameisterin über 100 m Hürden und Angelica Moser (LV Winterthur) hievt sich im Stabhochsprung zu EYOF-Gold in Utrecht.
Highlights 2014
Es ist ein grossartiges Jahr für den Verband, der zum zweiten Mal nach Bern 1954 die Leichtathletik-Europameisterschaften ausrichtet. In Zürich dürfen die Verantwortlichen von Swiss Athletics stolz auf die «Swiss Starters» sein, denn die Ergebnisse sind hervorragend. Kariem Hussein (LC Zürich) triumphiert über 400 m Hürden; diese EM-Goldmedaille ist erst die fünfte für Swiss Athletics. Viktor Röthlin (TV Alpnach), Tadesse Abraham (LC Uster) und Christian Kreienbühl (TV Oerlikon) gewinnen Team-Bronze im Marathon. Pascal Mancini (FSG Estavayer), Reto Amaru Schenkel, Suganthan Somasundaram (LC Zürich) und Alex Wilson stellen mit einer Zeit von 38,54 den aktuellen Schweizer Rekord über 4×100 m auf und verpassen das Podest als Vierte nur hauchdünn.
Bei den Frauen begeistert Mujinga Kambundji das Heimpublikum mit nationalen Rekorden über 100 m (11,20) und 200 (22,83), bleibt aber neben dem Podium. Im Stabhochsprung scheitert Nicole Büchler an den Europameisterschaften, rehabilitiert sich jedoch zwei Wochen später bei Weltklasse Zürich mit ausgezeichneten 4,67 m. Was die 4×100-m-Sprintstaffel anbelangt so sind nach den 42,94 bei Athletissima die Hoffnungen gross. Leider entscheidet das Schicksal im EM-Final anders: Stabverlust beim Start und Tränen statt Schweizer Medaillenjubel. Im Hammerwurf wird Nicole Zihlmann mit nun 63,79 m immer stärker. An den Youth Olympic Games in Nanjing holt Angelica Moser Gold im Stabhochsprung und darf sich Jugendolympiasiegerin nennen.
Highlights 2015
Zum ersten Mal seit geraumer Zeit glänzen einige Schweizer Athletinnen und Athleten an den Hallen-Europameisterschaften. In Prag holt Selina Büchel (KTV Bütschwil) den Titel über 800 m, während Pascal Mancini (Stade Genève) den Schweizer Rekord über 60 m in 6,60 Sekunden egalisiert und Mujinga Kambundji den nationalen Rekord von 7,26 m auf 7,11 m senkt. Im Sommer zeigt sich Selina Büchel beim Dimaond-League-Meeting in Paris in Topform und läuft die 800 m in 1:57,95 Minuten und damit schneller als Sandra Gasser bei deren Rekord. An den Schweizer Meisterschaften in der Dunkelheit des Herti-Stadions in Zug überspringt Stab-Rekordhalterin Nicole Büchler 4,71 m.
Ende August, an den Weltmeisterschaften in Peking, senkt Mujinga Kambundji im Halbfinal die Schweizer Rekorde über 100 m auf 11,07 und über 200 m auf 22,64 Sekunden. Selina Büchel über 800 m und Kariem Hussein über 400 m Hürden bleiben – als erste Nicht-Final-Qualifikanten – ebenfalls im Halbfinal hängen. Noemi Zbären, die kurz zuvor in Tallinn U23-Europameisterin geworden ist, schafft mit einem sechsten Platz im 100-m-Hürdenfinal das beste Ergebnis aus Schweizer Sicht.
Auch andere Nachwuchscracks sind erfolgreich: Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron) entscheidet den Siebenkampf an den U18-Weltmeisterschaften in Cali für sich, während Angelica Moser und Caroline Agnou (SATUS Biel-Stadt) an den U20-Europameisterschaften in Eskilstuna den Stabhochsprung respektive den Siebenkampf dominieren. In Barcelona stellt Tadesse Abraham mit 1:00:42 einen Schweizer Halbmarathon-Rekord auf. Und im Berglauf sichert sich Martina Strähl den Langdistanz-WM-Titel in Zermatt (im Einzel und mit dem Team).
Highlights 2016
Nicole Büchler bricht in der Hallensaison 2016 den Schweizer Hallenrekord im Stabhochsprung fünfmal zuletzt an den Indoor-Weltmeisterschaften in Portland auf 4,80 m (Vierte)! Drei Tage später, in Seoul, gelingt Tadesse Abraham mit dem Schweizer Marathon-Rekord von 2:06:40 Stunden ein weiterer Coup. Im Frühjahr zementiert Nicole Büchler in Doha mit 4,78 m ihren neuen Status, derweil Benjamin Gföhler (LC Zürich) in Oberteuringen 8,13 m weit springt.
Die Schweizer Delegation an den Europameisterschaften in Amsterdam kann sich über fünf Medaillen freuen, darunter der Titel von Tadesse Abraham im Halbmarathon, Team-Gold mit Julien Lyon (Stade Genève) und Adrian Lehmann (LV Langenthal), aber auch über die Bronzemedaillen von Kariem Hussein über 400 m Hürden, Mujinga Kambundji über 100 m und Lea Sprunger über 400 m Hürden. Letztere bricht in Genf auch den Schweizer Rekord über 200 m (22,38).
An den Olympischen Spielen in Rio kehrt Nicole Büchler nach einer Oberschenkelverletzung zurück und belegt im Stabhochsprung-Final den hervorragenden sechsten Platz. Auch Tadesse Abraham glänzt im Marathon mit einem siebten Platz, ebenso wie Finalistin Fabienne Schlumpf (TG Hütten), die mit einer Zeit von 9:30,54 den Schweizer Steeple-Rekord weiter verbessert. Nicole Zihlmann baut mit 64,83 m ihren eigenen Hammer-Rekord aus und Angelica Moser triumphiert wie gewohnt im Stabhochsprung, diesmal an den U20-Weltmeisterschaften in Bydgoszcz. In Tiflis schliesslich wird Delia Sclabas (LG Gerbersport) zweifache U18-Europameisterin über 1500 m und 3000 m.
Highlights 2017
An den Hallen-Europameisterschaften in Belgrad verteidigt Selina Büchel ihren Titel über 800 m mit einer Zeit von 2:00,38 Minuten und Mujinga Kambundji holt Bronze über 60 m. Fabienne Schlumpf läuft Schweizer Rekorde über 10 km (32:10), im Halbmarathon (1:10:17) und im Frühjahr über 3000 m Steeple (9:21,65). Alex Wilson brilliert in Weinheim mit Landesrekorden über 100 m (10,11) und 200 m (20,37). Auch Lea Sprunger kann sich in La Chaux-de-Fonds auszeichnen, indem sie die nationale Referenz von Anita Protti (Lausanne-Sports) über 400 m in 51,09 unterbietet. Im Siebenkampf entwickelt sich ein hochkarätiges Fernduell zwischen Caroline Agnou und Géraldine Ruckstuhl: Die Luzernerin schlägt den Schweizer Rekord in Götzis mit 6291 Punkten, doch die Seeländerin ist bei ihrem U23-Europameistertitel in Bydgoszcz mit 6330 Punkten besser. Eine Woche später revanchiert sich Ruckstuhl, als sie in Grosseto mit 6357 Punkten U20-Vize-Europameisterin wird.
An den Weltmeisterschaften in London erreichen Kariem Hussein und Lea Sprunger den Final über 400 m Hürden: Der Thurgauer wird in 50,07 Achter, die Waadtländerin in 54,59 ausgezeichnete Fünfte. Ein weiterer fünfter Platz geht an die 4×100-m-Frauenstaffel, bestehend aus Ajla Del Ponte (US Ascona), Sarah Atcho (Lausanne-Sports), Mujinga Kambundji und Salomé Kora (LC Brühl St Gallen) – der Schweizer Rekord steht nun bei 42,50 Sekunden!
An den Nachwuchs-Grossanlässen gewinnt Stabhochspringerin Angelica Moser erneut Gold, diesmal an den U23-Europameisterschaften in Bydgoszcz. Auch in der U20-Kategorie resultieren in Grosseto drei EM-Titel: Jason Joseph (LC Therwil) über 110 m Hürden, Delia Sclabas über 3000 m und Yasmin Giger (Amriswil Athletics) über 400 m Hürden. Abseits der Stadien absolviert Julien Wanders (Stade Genève) in Durban ein 10-km-Strassenrennen in 28:13 Minuten. Im Berglauf krönt sich Maude Mathys (CA Riviera) in Kamnik zur Europameisterin und Pascal Egli wird in Premana Vize-Weltmeister.
Highlights 2018
In der Hallensaison verblüfft Mujinga Kambundji mit einem Schweizer Rekord über 60 m in Magglingen (7,03) und einer Bronzemedaille an den Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham (7,05). Lea Sprunger ist ebenfalls sehr schnell über 200 m (22,88) und über 400 m (51,28). Die Festspiele der beiden Stars der Schweizer Leichtathletik gehen im Sommer weiter: Mujinga zaubert an den Schweizer Meisterschaften in Zofingen unglaubliche 10,95 m auf die Bahn und Lea ebenso hervorragende 50,52 m beim Résisprint in La Chaux-de-Fonds. Andere Schweizer Rekorde verdienen eine besondere Erwähnung: Jason Josephs 13,39 über 110 m Hürden, Fatim Affessis (CA Genf) 13,49 m im Dreisprung, Nicole Zihlmanns 67,42 m im Hammerwurf, Géraldine Ruckstuhls 6391 Punkte im Siebenkampf sowie die 42,29 Sekunden der 4×100-m-Staffel anlässlich von Athletissima.
An den Europameisterschaften in Berlin triumphiert Lea Sprunger über 400 m Hürden mit einer Zeit von 54,33 Sekunden und kürt sich zur ersten Schweizer (Freiluft-)Europameisterin. Fabienne Schlumpf läuft heldenhaft über die 3000 m Hindernisse und verdient sich in 9:22,29 Minuten Silber. Tadesse Abraham holt ebenfalls Silber im Marathon und Alex Wilson stürmt in 20,04 zu EM-Bronze über 200 m.
Auf der Strasse brilliert Julien Wanders im Februar mit einem U23-Europarekord beim Halbmarathon in Barcelona (1:00:09) und im Dezember mit einem Elite-Europarekord (27:25) in Houilles. Bergläuferin Maude Mathys wird erneut Europameisterin in Skopje sowie Zweite an den Weltmeisterschaften in Canillo.
Highlights 2019
Julien Wanders ist zu Beginn des Jahres 2019 in der Form seines Lebens, und er nutzt diese, um innerhalb einer Woche zwei Fabelzeiten zu erzielen: einen Europarekord im Halbmarathon in 59:13 Minuten in Ras al Khaimah und einen Weltrekord über 5 km in 13:29 in Monaco! In der Halle sichert sich Lea Sprunger in Glasgow den Europameistertitel über 400 m. Zwei weitere Glanzleistungen gibt es zu Beginn des Sommers beim Résisprint in La Chaux-de-Fonds, wo Alex Wilson 10,08 (100 m) und 19,98 (200 m) auf die Bahn trommelt. In Hengelo unterbietet Julien Wanders den Schweizer Rekord über 10 000 m in 27:17,29 Minuten. Der Juli ist auch ein guter Monat für die aufkommende «UBS Kids Cup Generation» mit drei europäischen U23-Titeln in Gävle für Jason Joseph über 110 m Hürden, Angelica Moser im Stabhochsprung und Géraldine Ruckstuhl im Siebenkampf. Drei weitere U20-Europameistertitel in Boras gehen an Simon Wieland (STB) im Speerwurf, Simon Ehammer (TV Teufen) im Zehnkampf und Delia Sclabas über 1500 m.
An den Weltmeisterschaften in Doha, die Anfang Oktober über die Bühne gehen, egalisiert Jason Joseph seinen Schweizer Rekord über 110 m Hürden (13,39). Im Final über 400 m Hürden schafft Lea Sprunger in 54,06 einen hervorragenden Schweizer Rekord; leider verpasst sie das Podium im schnellsten WM-Rennen aller Zeiten um 32 Hundertstel. Nachdem sie an den Schweizer Meisterschaften in Basel über 200 m mit 22,26 Sekunden geglänzt hat, gewinnt Mujinga Kambundji in Doha WM-Bronze mit 22,51 Sekunden. Als Krönung wird die Bernerin Ende Jahr zur Schweizer Sportlerin des Jahres gewählt. Die 4×100-m-Staffel der Frauen brilliert im Final mit einem vierten Platz in 42,18! Abseits der Bahn wird Maude Mathys in Zermatt abermals Europameisterin. Christian Mathys wird Dritter an den Trailrunning-Weltmeisterschaften in Mirando und Julien Wanders rundet eine danteske Saison mit einer Bronzemedaille an den Crosslauf-Europameisterschaften in Lissabon ab.
Highlights 2020
Wie im letzten Jahr zündet Julien Wanders ein Feuerwerk: In Valencia läuft der Genfer in 27:13 Minuten abermals Europarekord über 10 km! Die Hallensaison ermöglicht Pascal Mancini, in Aigle den Schweizer Rekord über 50 m in 5,79 m zu verbessern und Salome Lang, in St. Gallen 1,94 m zu überspringen. Kompliziert wird es am 25. Februar, als in der Schweiz ein Virus namens COVID-19 auftaucht. Die Situation wirkt schnell besorgniserregend, so dass die Behörden am 13. März einen Shutdown aussprechen. Mitte Juni wird die Leichtathletik in der Schweiz zaghaft wieder aufgenommen. Keine der grossen internationalen Meisterschaften findet statt, und nur die besten Athleten können an den Wettkämpfen teilnehmen, die zum Teil ein neuartiges Format haben (Impossible Games in Oslo, Weltklasse Zürich Inspiration Games).
Unter den Spitzenleistungen sind hervorzuheben: Silvan Wickis (BTV Aarau) 10,11 über 100 m in Bulle, Jason Josephs nationalen Rekorde über 110 m Hürden in 13,34 in Bern und 13,29 in Basel, Loïc Gaschs (US Yverdon) 2,30 m im Hochsprung in Aarau und Simon Ehammers 8231 Punkte im Zehnkampf in Langenthal. Bei den Frauen macht Ajla Del Ponte über 100 m einen grossen Leistungssprung; ihre 11,08 Sekunden in Bulle sind vielversprechend. Selina Büchel und Lore Hoffmann (ATHLE.ch) warten in Bellinzona über 800 m mit 1:58:37 und 1:58,50 auf. Fabienne Schlumpf verbessert an den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Gdynia den Schweizer Rekord auf 1:08:36.
Highlights 2021
Gerade als wir dachten, wir hätten die Massnahmen und Einschränkungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie hinter uns gelassen, tritt die Schweiz am 18. Januar erneut in einen Teil-Lockdown. Nur Athleten, die einem Kader angehören, dürfen an Hallenwettbewerben teilnehmen. Einige hochstehende Schweizer Indoor-Rekorde werden ausgelöscht. Verantwortlich dafür: Silvan Wicki mit 6,59 über 60 m, William Jeff Reais (LC Zürich) mit 20,97 über 200 m und Simon Ehammer mit 6092 Punkten im Siebenkampf.
An den Hallen-Europameisterschaften in Torun gewinnen Ajla Del Ponte über 60 m mit 7,03 Sekunden und Angelica Moser im Stabhochsprung mit 4,75 m souverän den Europameistertitel! Auf der Strasse unterstreicht Fabienne Schlumpf ihre gute Form mit zwei Schweizer Rekorden, zuerst in Dresden im Halbmarathon mit 1:08:27 und zwei Wochen später in Belp im Marathon mit 2:26:14 Stunden. Die Wettkämpfe können im Frühjahr in der Schweiz wieder aufgenommen werden – mit einem Vorsprung zugunsten der Kaderathletinnen und Kaderathleten.
Die Saison 2021 entpuppt sich als fabelhaft in jeder Hinsicht! Loïc Gasch glänzt in Lausanne mit einem Schweizer Rekord im Hochsprung von 2,33 m (40 Jahre nach Roland Dalhäuser). Salome Lang schafft dies gleich zweimal mit 1,96 m in Cluj-Napoca und 1,97 m eine Woche später in Langenthal. Dominik Alberto (LC Zürich) egalisiert in Landau den Schweizer Stabhochsprungrekord mit 5,71 m.
Auf internationaler Ebene begeistert der Nachwuchs einmal mehr. An den U23-Europameisterschaften in Tallinn gehen drei Titel an William Jeff Reais über 200 m, Ricky Petrucciani (LC Zürich) über 400 m und Simon Ehammer im Weitsprung. Eine Woche später, an den U20-Europameisterschaften im gleichen Stadion, jubeln Audrey Werro (CA Belfaux/800 m) und Ditaji Kambundji (STB/100 m Hürden) über EM-Gold. An den U20-Weltmeisterschaften in Nairobi schliesslich verdienen sich Valentina Rosamilia (BTV Aarau) über 800 m und Marithé Engondo (Lausanne-Sports) im Hochsprung Silber, während sich Jephté Vogel (FSG Alle/Kugel) und Melissa Gutschmidt (Lausanne-Sports/100 m) jeweils Bronze schnappen.
An den Olympischen Spielen in Tokio, die hinter verschlossenen Türen stattfinden, sind Ajla Del Ponte (10,91) und Mujinga Kambundji (10,95) in den Vorläufen und Halbfinals praktisch auf Augenhöhe mit den besten Sprinterinnen der Welt. Was für ein Bild, diese beiden Schweizerinnen im 100-m-Final des grössten Sportevents zu sehen! Ajla wird Fünfte in 10,97, Mujinga Sechste in 10,99. Mujinga wird zudem Siebte über 200 m in 22,30. Die 4×100-m-Staffel hält mit Riccarda Dietsche (KTV Altstätten), Ajla Del Ponte, Mujinga Kambundji und Salomé Kora, was sie versprochen hat : Schweizer Rekord (42,05) im Vorlauf. Leider erfüllen sich der Medaillentraum des Quartetts nicht, das in 42,08 Rang 4 belegt. Auch die 4×400 m-Staffel verkauft sich teuer: Lea Sprunger, Silke Lemmens (LC Zürich), Rachel Pellaud (FSG Bassecourt) und Yasmin Giger pulverisieren den Schweizer Rekord in 3:25,90 Minuten.
Nach den Spielen fallen in La Chaux-de-Fonds zwei Schweizer Rekorde: Jason Joseph (110 m Hürden) trommelt fantastische 13,12 Sekunden auf die Bahn und Ajla Del Ponte (100 m) nicht minder beeindruckende 10,90. Schliesslich erleben wir die Abschiedstournee von Lea Sprunger – eine der grossen Figuren der Schweizer Leichtathletik – mit 54,51 über 400 m Hürden in Bern und 54,53 in ihrem letzten Rennen der Karriere in Bellinzona.
(PAB)